2800 Beamte im Einsatz

Randale zu Silvester: Regierender Bürgermeister verspricht konsequentes Durchgreifen

Kai Wegner (CDU) rechnet mit Randale und will hart gegen Straftäter in der Silvesternacht vorgehen.

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Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin (Archivbild)
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin (Archivbild)Jens Kalaene/dpa

Die Silvester-Randale in Berlin vor einem Jahr ist immer noch in unguter Erinnerung und die nächste steht schon vor der Tür. Aber in diesem Jahr soll irgendwie alles anders werden, verspricht der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Es soll konsequent gegen Randalierer und Straftäter vorgegangen werden. Ob das klappt? Man darf gespannt sein und skeptisch bleiben. Denn vollmundige Versprechungen von Politikern gab es schön öfter mal, die Realität sah dann am Ende ganz anders aus. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt …

Entschlossenes Vorgehen gegen Ausschreitungen hat der Regierende angekündigt. „Wir haben alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, damit der Rechtsstaat durchgesetzt wird“, sagte der CDU-Politiker. „Dass es in bestimmten Stadtteilen herausfordernd sein kann, wissen wir. Ich kann nur an alle appellieren: Lasst uns friedlich miteinander Silvester feiern, gerne auch ausgelassen“, sagte Wegner. „Wer aber Polizei und Feuerwehrkräfte angreift, muss mit einer sehr konsequenten Antwort des Rechtsstaats rechnen.“

Wegner: Polizei und Justiz sind bestmöglich vorbereitet

Die Polizei werde stark an den Orten präsent sein, an denen man mit Ausschreitungen rechnen könne. „Auch die Justiz wird in der Silvesternacht in Bereitschaft sein, um Haftbefehle zu prüfen oder Nachermittlungen einzuleiten“, so der Regierungschef und CDU-Landesvorsitzende. „Es soll sich jeder darüber im Klaren sein, dass Straftaten Konsequenzen haben werden.“ Sicherheitskräfte und Justiz seien auf die Silvesternacht bestmöglich vorbereitet.

„Uns ist bewusst, dass die Sicherheitslage in unserer Stadt seit dem 7. Oktober noch angespannter ist, als sie schon davor war. Das wissen wir“, so der Regierende Bürgermeister. „Natürlich schauen wir deshalb mit großer Aufmerksamkeit auf die Silvesternacht. Wir haben dafür Sorge getragen, dass genug Polizeikräfte in dieser Stadt auf den Straßen sind. Das ist eine Lehre aus dem vergangenen Jahr.“

Politikerbesuche zu Silvester bei der Berliner Polizei

Wegner will sich selbst ein Bild von der Lage machen: „Die Innensenatorin und ich werden gemeinsam in der Stadt unterwegs sein. Wir werden bei der Feuerwehr sein, wir werden mit Einsatzkräften der Berliner Polizei sprechen. Wir werden zu Polizeiwachen fahren, wir werden uns auch ein Bild im Lagezentrum der Polizei machen“, kündigte er an.

„Wir machen das, um zu zeigen, dass die Polizei, aber auch die Feuerwehr die volle Rückendeckung des gesamten Berliner Senats hat und wir jede Maßnahme unterstützen, die aus Sicht der Polizeiführung notwendig ist, um hier für eine möglichst friedliche Silvesternacht zu sorgen“, sagte Wegner. „Was die Berlinerinnen und Berlin tun können, wenn es zu Ausschreitungen kommt, ist, möglichst schnell diese Orte zu verlassen und die Straftäter nicht in einer Menschenmenge noch zu schützen.“

Silvester in Berlin: Böllerverbote und 2800 Polizisten

Wegen Angriffen und Böllerwürfen auf Polizisten und Rettungskräfte sollen in der kommenden Silvesternacht nach den Planungen der Senatsinnenverwaltung mehr als 2800 Polizisten zusätzlich zu den üblichen Besatzungen der Streifenwagen unterwegs sein.

Außerdem ist eine zusätzliche sogenannte Böllerverbotszone in Berlin-Neukölln im Bereich Sonnenallee und Hermannplatz geplant. Dort war es vor einem Jahr vermehrt zu Gewalt gekommen. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ihren Bereitschaftsdienst für die Silvesternacht aufgestockt. So sollen vier Staatsanwälte bei dem Bereitschaftsgericht anwesend sein, zwei mehr als üblich. ■