Der Samstag ist traditionell Berlins Demo-Tag – jedes Wochenende gehen in der Hauptstadt unzählige Menschen aus verschiedenen Gründen auf die Straße. Dieses Mal richtet sich die Wut dabei auch gegen das geplante Großaquarium „Ocean Berlin“ an der Rummelsburger Bucht. Etliche Menschen wollen demonstrieren, weil die Investoren ab 13 Uhr zu einer Baustellenbesichtigung einladen. Aber: Was soll das „Ocean Berlin“ überhaupt werden – und warum sind so viele dagegen? Die wichtigsten Fragen.
„Ocean Berlin“: Anwohner protestieren gegen Bauprojekt
Anwohnerinnen und Stadtteilinitiativen haben für Samstag Proteste gegen „Ocean Berlin“ (auch „Coral World“) in Rummelsburg angekündigt. Der Grund: „Hinter Coral-World steht ein internationales Konsortium von Investoren, die in angesagten Orten rund um die Welt solch hochpreisige Tourismusprojekte errichten, von denen die einheimische Bevölkerung nicht profitiert“, heißt es in einer Ankündigung.
Zudem protestieren Tierrechtler gegen die Ausplünderung der Meere: Tiere würden in freier Natur aussterben, könnten in solchen Aquarien dann gegen Geld bestaunt werden. Die Kundgebung „Kein Frieden mit Coral World/Ocean Berlin“ startet am Samstag (15. November 2025) um 12.30 Uhr am S-Bahnhof Ostkreuz. „Der Widerstand gegen die kapitalistische Landnahme an der Rummelsburger Bucht ist nicht verstummt“, heißt es in der Ankündigung.
Wann soll das Aquarium „Ocean Berlin“ eröffnen?
Aber: Was genau ist „Coral World“ oder „Ocean Berlin“ eigentlich? Bei dem Projekt handelt es sich um ein riesiges Aquarium, das im April 2026 fertiggestellt werden soll. Erst Ende des kommenden Jahres soll es dann eröffnet werden. Das Projekt entsteht unter der Leitung des israelischen Unternehmens Coral World, soll pro Jahr 700.000 Besucher anziehen. Gezeigt werden Fische, Korallen und wirbellose Tiere – 400 Arten sind bereits genehmigt, heißt es.

Die Grundfläche beträgt rund 37.000 Quadratmeter. Das schließt nicht nur das „Ocean Berlin“, sondern auch ein Hotel mit rund 170 Zimmern ein, das neben dem Aquarium entsteht. Der Meerespark allein erstreckt sich auf drei Etagen und misst rund 27.000 Quadratmeter, einschließlich Parkplätzen. Das Gebäude ist etwa 30 Meter hoch. Zur Ausstellung sollen sechs Bereiche mit mehreren Becken gehören – gezeigt werden Ozean, Rotes Meer, Korallenriff, Mangrovengebiet, karibische Lagunen und Nordsee. Die Becken sollen übrigens rund zehn Millionen Liter Wasser fassen – ein Vielfaches des Aquadom, der sich einst in Berlins Mitte befand.




