Die wichtigsten Fragen

Mega-Aquarium in Berlin: Warum Anwohner und Aktivisten protestieren

Die Bauarbeiten an der Rummelsburger Bucht laufen auf Hochtouren. Am Samstag sind erneut Proteste angekündigt. Alle Fragen zum Mega-Aquarium.

Author - Florian Thalmann
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Mega-Baustelle in Rummelsburg: Hier entsteht aktuell das neue Mega-Aquarium Ocean Berlin. Ende 2026 soll die Attraktion eröffnen.
Mega-Baustelle in Rummelsburg: Hier entsteht aktuell das neue Mega-Aquarium Ocean Berlin. Ende 2026 soll die Attraktion eröffnen.Sabine Gudath

Der Samstag ist traditionell Berlins Demo-Tag – jedes Wochenende gehen in der Hauptstadt unzählige Menschen aus verschiedenen Gründen auf die Straße. Dieses Mal richtet sich die Wut dabei auch gegen das geplante Großaquarium „Ocean Berlin“ an der Rummelsburger Bucht. Etliche Menschen wollen demonstrieren, weil die Investoren ab 13 Uhr zu einer Baustellenbesichtigung einladen. Aber: Was soll das „Ocean Berlin“ überhaupt werden – und warum sind so viele dagegen? Die wichtigsten Fragen.

„Ocean Berlin“: Anwohner protestieren gegen Bauprojekt

Anwohnerinnen und Stadtteilinitiativen haben für Samstag Proteste gegen „Ocean Berlin“ (auch „Coral World“) in Rummelsburg angekündigt. Der Grund: „Hinter Coral-World steht ein internationales Konsortium von Investoren, die in angesagten Orten rund um die Welt solch hochpreisige Tourismusprojekte errichten, von denen die einheimische Bevölkerung nicht profitiert“, heißt es in einer Ankündigung.

Zudem protestieren Tierrechtler gegen die Ausplünderung der Meere: Tiere würden in freier Natur aussterben, könnten in solchen Aquarien dann gegen Geld bestaunt werden. Die Kundgebung „Kein Frieden mit Coral World/Ocean Berlin“ startet am Samstag (15. November 2025) um 12.30 Uhr am S-Bahnhof Ostkreuz. „Der Widerstand gegen die kapitalistische Landnahme an der Rummelsburger Bucht ist nicht verstummt“, heißt es in der Ankündigung.

Wann soll das Aquarium „Ocean Berlin“ eröffnen?

Aber: Was genau ist „Coral World“ oder „Ocean Berlin“ eigentlich? Bei dem Projekt handelt es sich um ein riesiges Aquarium, das im April 2026 fertiggestellt werden soll. Erst Ende des kommenden Jahres soll es dann eröffnet werden. Das Projekt entsteht unter der Leitung des israelischen Unternehmens Coral World, soll pro Jahr 700.000 Besucher anziehen. Gezeigt werden Fische, Korallen und wirbellose Tiere  – 400 Arten sind bereits genehmigt, heißt es.

Im Frühjahr 2026 soll das neue Mega-Aquarium fertiggestellt werden, Ende des Jahres soll es eröffnen.
Im Frühjahr 2026 soll das neue Mega-Aquarium fertiggestellt werden, Ende des Jahres soll es eröffnen.Maurizio Gambarini/FUNKE Foto Services/imago

Die Grundfläche beträgt rund 37.000 Quadratmeter. Das schließt nicht nur das „Ocean Berlin“, sondern auch ein Hotel mit rund 170 Zimmern ein, das neben dem Aquarium entsteht. Der Meerespark allein erstreckt sich auf drei Etagen und misst rund 27.000 Quadratmeter, einschließlich Parkplätzen. Das Gebäude ist etwa 30 Meter hoch. Zur Ausstellung sollen sechs Bereiche mit mehreren Becken gehören – gezeigt werden Ozean, Rotes Meer, Korallenriff, Mangrovengebiet, karibische Lagunen und Nordsee. Die Becken sollen übrigens rund zehn Millionen Liter Wasser fassen – ein Vielfaches des Aquadom, der sich einst in Berlins Mitte befand.

„Ocean Berlin“: Ist das Mega-Aquarium überhaupt sicher?

Apropos: Ist das Becken überhaupt sicher? Schließlich platzte im Jahr 2022 der riesige Aquadom. Als Reaktion darauf seien die Scheiben zusätzlich überprüft worden, sagte Bauleiter und Architekt Stefan Golmitz bei einem Presserundgang. Die Becken wurden den Angaben zufolge aus besonders dicken Acrylglasscheiben gebaut. Einige sind bis zu 40 Zentimeter dick. Alle Scheiben seien vor dem Einbau überprüft worden und würden erneut mithilfe von Sensoren überprüft, sobald das Wasser eingelassen werde, so Golmitz. Der Eintritt zum neuen Giga-Aquarium soll nach der Eröffnung übrigens zwischen 20 und 25 Euro kosten. (mit dpa)