Krieg und Straßenbau zu DDR-Zeiten haben den Molkenmarkt als historische Mitte Berlins zerstört. Breite Asphaltpisten und großflächige Kreuzungen zerschneiden stattdessen das einstige Herz der Stadt. Doch schon bald beginnt hinter dem Roten Rathaus der Wiederaufbau der historischen Stadtmitte und des zerstörten Molkenmarkts!
„Wir wollen ein neues Stück Stadt schaffen“, kündigt die Berliner Stadtbaudirektorin Petra Kahlfeldt bei der Vorstellung der ersten Modelle und Entwurfszeichnungen am Donnerstag die Zukunft des Areals in Mitte an. Sie freut sich, dass es gelang, „eines der wichtigsten Vorhaben an einem zentralen, historischen Ort“ entscheidend voranzubringen. Dort, wo jetzt noch hinter dem Roten Rathaus in Berlin-Mitte Archäologen nach Überresten aus der 800-jährigen Stadtgeschichte graben, sollen schon bald neue Wohnungen, Büros und Gewerbeflächen entstehen.
Gebäuderiegel mit 100 Wohnungen entsteht
Grundsätzlich wird dabei von den Architektenteams auf originalgetreue Nachbauten verzichtet. Doch es wird zurückgegriffen auf historische architektonische Vorbilder aus der Zeit vor der Zerstörung des Molkenmarktes im Zweiten Weltkrieg. Die Entwürfe betreffen Neubauten auf dem Areal zwischen Molkenmarkt, Gruner- und Jüdenstraße, direkt gegenüber vom Roten Rathaus. Dort werden in zwei Jahren die Bauarbeiten starten. Was geplant ist? Bis 2030 soll dort ein Quartier mit 100 Mietwohnungen, Büros und Kultur entstehen, gebaut durch das städtische Wohnungsbauunternehmen WBM.

Die Hälfte der Wohnungen sollen mietgefördert zu einem Einstiegspreis von 7 Euro pro Quadratmeter im Angebot sein. Die restlichen Wohnungen kommen zur ortsüblichen Vergleichsmiete auf den Markt. Die Baukosten werden mit rund 60 Millionen Euro veranschlagt. Die WBM bebaut auch noch ein weiteres Feld auf dem Areal, dort sind weitere 110 Wohnungen geplant. Doch dafür soll die architektonische Gestaltung erst im Juni 2026 feststehen.


