Gabriela Groth erscheint die geplante einspurige Fahrbahn in der Rennbahnstraße zu schmal, sie befürchtet Dauerstau. Ein Nutzer namens Lime schreibt, dass die Radwege unterdimensioniert und sehr ungünstig geplant sein. Seit Montag können sich Bürger und Anwohner über die geplante neue Straßenbahnstrecke in Pankow informieren und bis zum 2. Juni online ihre Kommentare abgeben, Wünsche und Beschwerden kundtun. „Ihre Vor-Ort-Expertise“ ist gefragt, teilt Verkehrssenatsverwaltung mit.
Es geht um fünf Kilometer neue Straßenbahn. Ausgehend vom bisherigen Endhaltestelle der Straßenbahnlinien 12 und 27 (am Pasedagplatz) soll die sogenannte Tangentialverbindung Pankow bis zum S- und U-Bahnhof Pankow führen. Unter mein.berlin.de wird die Neubaustrecke Abschnitt für Abschnitt detailliert vorgestellt – mit Animationen, genauen Karten, Besonderheiten der Streckenführung und dem Stand der jeweiligen Planung.
Berlin-Pankow: 8 neue Tram-Haltestellen auf 5 Kilometern
Insgesamt acht Haltestellen soll es auf den fünf Kilometern geben. Die neue Straßenbahnstrecke soll den Pasedagplatz mit dem Dorf Heinersdorf, dem S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf (mit Umsteigemöglichkeit in die M2 Richtung Alexanderplatz) sowie dem S- und U-Bahnhof Pankow verbinden. An der Strecke liegen auch die Rennbahnstraße und die nördliche Romain-Rolland-Straße.
Wichtig ist die neue Linie auch für das im Entstehen begriffene Neubaugebiet Pankower Tor auf dem alten Bahngelände. Entlang des alten Lokrundschuppens auf der einen Seite und der Kleingartenanlage Feuchter Winkel auf der anderen Seite führt die Strecke unter der Prenzlauer-Promenade-Autobahnbrücke hindurch. Zunächst folgt die Straßenbahn dem Verlauf der Stettiner Bahn und verläuft dann parallel zur Granitzstraße Richtung S- und U-Bahnhof Pankow.
„Die Prognose hat ergeben, dass werktags durchschnittlich über 5000 Fahrgäste pro Tag die Straßenbahn auf der Neubaustrecke nutzen werden“, erklärt die zuständige Senatsverwaltung. Die Planungen für die Verlängerung laufen schon viele Jahre: 2016 wurde mit Kosten von rund 75,5 Mio. Euro gerechnet – inzwischen dürften es inflationsbedingt weit mehr sein. Der Senat plant, dass die neue Strecke im Jahr 2031 in Betrieb geht.
Derzeit befindet sich das Projekt in der Vorplanungsphase. Später soll von Heinersdorf ein weiterer Neubauabschnitt nach Blankenburg führen, um das geplante neue Stadtquartier „Blankenburger Süden“ ans Öffi-Verkehrsnetz anzuschließen.

Die neue Strecke bringt für Anwohner nicht nur Vorteile (bessere Verkehrsanbindung mit). „Entlang der Trasse werden Parkplätze wegfallen müssen, um im Sinne des Mobilitätsgesetzes genügend Platz für den gesamten Umweltverbund (ÖPNV, Fuß- und Radverkehr) sicherzustellen“, heißt es in den Informationen auf der Internetseite.
Bürger-Beschwerden: Tram fährt langer als der Bus
Die meisten Kommentare gibt es bisher zu Streckenabschnitt 3 (Nördliche Romain-Rolland-Straße bis zum Bebauungsplangebiet des Pankower Tors). „Das Grundproblem der Streckenführung zeigt sich hier: Ein Riesenbogen durch Kleingärten, wo bislang noch nicht mal ein Bus hinfährt“, moniert der Kommentator Guhdi. „Die Strecke wird also vom Pasedagplatz bis S-Bhf Pankow ca. 1 km länger als der Fahrweg des X54-Busses. Die Straßenbahn wird also auch länger brauchen als der Bus. Das ist nicht Sinn einer neuen Straßenbahnstrecke.“
Und Nutzer Lime mokiert sich über die vorgesehenen 2,50 Meter breiten Parkplätze: „Da muss dringend nachgearbeitet werden, da die Regelwerke da etwas anderes vorsehen! Statt Parkplätze wären mehr Grünflächen und breite Radwege angebracht.“