Seit über zehn Jahren streitet der Bezirk Pankow mit einem Investor über ein Projekt an der Greifswalder Straße. Nun hat man sich erstmals auf gemeinsame Eckpunkte für ein neues Wohnquartier geeinigt. Wenn das Hochhaus gebaut wird, verändert dies das Gesicht des Kiezes weithin sichtbar.
Das Bezirksamt Pankow bestätigte dem Tagesspiegel, dass man sich nach langen Gesprächen mit dem Investor Christian Gérôme auf grundlegende Eckpunkte verständigt habe.
Sein damaliger Plan sah drei Hochhäuser mit etwa 500 Wohnungen, Gewerbeeinrichtungen und auch eine Schule für 600 Schüler vor. Die historischen Güterbahnhofsgebäude wollte Gérôme ebenfalls erhalten und sanieren.
Jahrelang wurde dann über das neue Viertel gestritten. Der Bezirk Pankow hatte in eigenen Konzepten zeitweise bis zu 110 Meter hohe Hochhäuser in Betracht gezogen, berichtet Entwicklungsstadt.de. Auch im benachbarten Thälmannpark stehen Hochhäuser mit bis zu 20 Stockwerken.
In der Bezirkspolitik lehnten die Fraktionen von SPD und Linke das Projekt lange strikt ab. Man befürchtete, dass auf dem Areal zu wenige bezahlbare Wohnungen entstehen würde, was der Investor bestritt. CDU, FDP und Grüne waren damals für das Bauvorhaben, weil Wohnungen und auch Schulplätze im Bezirk dringend benötigt werden.
Nun hat man sich auf wichtige Eckpunkte geeinigt: Ein Zeilenbau mit acht Geschossen und ein Hochhaus an der Greifswalder Straße mit bis zu 17 Etagen soll Wohnraum in der Mitte der Stadt schaffen. Das Land Berlin will eine neue Oberschule auf den Parkplätzen an der Lilli-Henoch-Straße bauen.
Neue Wege am Thälmannpark
Auch die verkehrliche Anbindung wurde festgelegt. Das Quartier soll über die Greifswalder Straße erschlossen werden, während Parkplätze überwiegend in Tiefgaragen entstehen. Die Fußgängerbrücke an der Greifswalder Straße soll geöffnet und für den Radverkehr ertüchtigt werden. Eine Verbindung durch den Thälmannpark entstünde dann bis zur Prenzlauer Allee.
30 Prozent geförderter Wohnraum
Der Wohnungsbau soll nach den Vorgaben des Berliner Modells erfolgen. Mindestens 30 Prozent der Wohnungen sind damit als geförderter Wohnraum vorgesehen, was der Investor unterstützt. Das Bezirksamt prüft, ob ein beschleunigtes Verfahren, der sogenannte Bau-Turbo, angewendet werden kann.
Der nächste Schritt: Anfang kommenden Jahres wollen Bezirk und Investor der Bezirksverordnetenversammlung den Stand der Planungen vorstellen. Anschließend wird das Bebauungsplanverfahren vorbereitet.





