Für Mieter

Neuer Senats-Plan: Umzug in kleinere Wohnung soll erleichtert werden

Der Berliner Senat plant ein neues Modell, um Wohnraum bedarfsgerechter zu verteilen. Wer in eine kleinere Wohnung ziehen will, wird bevorzugt.

Author - Berliner KURIER
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Die sechs landeseigenen Wohnungsgesellschaften verfügen über rund 365.000 Wohnungen.
Die sechs landeseigenen Wohnungsgesellschaften verfügen über rund 365.000 Wohnungen.Schöning / Imago

Es gibt wieder mehr landeseigene Wohnungen in Berlin, wenn auch noch lange nicht genug. Damit der Wohnraum auch dem Bedarf der Mieter entsprechend gut verteilt wird, hat der Senat neue Pläne. Der Wohnungstausch hat sich als Flop erwiesen, jetzt soll belohnt werden, wen man sich mit weniger Platz zufriedengibt.

Künftig sollen bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen Mieter bevorzugt zum Zuge kommen, die sich verkleinern wollen, berichtet der Tagesspiegel. Ein Mieter, dem ein, zwei Zimmer weniger reichen, der aber in seinem Kiez bleiben wolle, könne sich bei seiner Wohnungsgesellschaft melden, sagte Bausenator Christian Gaebler (SPD) der Zeitung. „Wenn eine Wohnung frei wird, wird er bei der Auswahl bevorzugt, weil gleichzeitig ja seine größere Wohnung frei wird.“

Dass man für die neu gemietete, kleinere Wohnung wohl mehr bezahlen wird pro Quadratmeter, räumte Gaebler ein. „Aber weil die Wohnung kleiner ist, wird man unterm Strich nicht mehr zahlen“, sagte er. Die frei werdende größere Wohnung könne nach Maßgaben der Mietpreisbremse wieder vermietet werden. Davon würden, so der Bausenator, sowohl die Wohnungsbaugesellschaft als auch die Wohnungssuchenden profitieren.

Bausenator Christian Gaebler (SPD)
Bausenator Christian Gaebler (SPD)Berlinfoto/imago

Absurd: In eine kleinere Wohnung zu ziehen, rechnet sich nicht

Berlin hat wie viele Großstädte das Problem, dass es immer weniger Fluktuation auf dem Wohnungsmarkt gibt. Wer eine einigermaßen günstige Wohnung hat, bleibt drin. Für ältere Berliner zum Beispiel, denen eine kleinere Wohnung reichen würde, wenn die Kinder aus dem Haus sind, rechnet sich ein Umzug nicht. Doch damit wird auch kein passender Wohnraum für junge Familien frei.

Um das zu ändern, gibt es das Projekt des Wohnungstausches bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, bei dem zwei Mietparteien eine kleinere gegen eine größere Wohnung tauschen. Doch dabei habe es zu selten „gematcht“, das Programm sei „leider ein Flop“, sagte Bausenator Gaebler dem Tagesspiegel. „Wir hoffen, dass das neue Instrument besser funktioniert als der Wohnungstausch.“

Die neue Regelung soll im September starten. Und nur innerhalb einer der sechs landeseigenen Wohnungsgesellschaften. Alle sechs verfügten Ende des vergangenen Jahres über 365.161 Wohnungen. Das waren 70.433 mehr als noch Ende 2016, wie Bausenator Christian Gaebler aktuell mitteilte.