Zu DDR-Zeiten beackerte das Institut für Zierpflanzenbau der Humboldt-Universität das Gelände, ab 2001 lag das Areal brach: In Köpenick, zwischen Wendenschloßstraße und dem Fluß Dahme entsteht zurzeit das neue Wohngebiet Quartier Marienufer. 2023 wurde der erste Bauabschnitt fertigstellt, jetzt sind die nächsten Wohnungen fertig und werden vermietet. Wie groß die Wohnungen sind, was sie kosten.
Das heute 15,7 Hektar große Gelände blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. 1872 kaufte Carl Bolle (Besitzer einer Meierei, aus der später die Berliner Supermarktkette Bolle hervorging) das riesige Grundstück an der Dahme. Er errichtete dort seinen Sommersitz (die Villa Bolle), baute Spargel und legte eine Obstplantage an. Nach und nach kamen immer mehr Gebäude dazu – eine Meierei, sieben Kuhställe, ein Kälberhaus, zwei Hühnerställe, ein Kühlhaus, ein Kesselhaus und ein Futterspeicher.
Quartier Marienufer: Wohnungen kosten kalt ab 670 Euro
1918 wurde das Grundstück an den SPD-Politiker Waldeck Manasse (Mitglied des Preußischen Landtags) verkauft. 1923 erbte Manasses Tocher das Gelände und nutzte es als Gärtnerei Marienhain bis 1945 weiter. Als die Frau 1953 mit ihren Kindern in den Westen ging, zog das Institut für Zierpflanzenbau der Humboldt-Universität ein. Nach der Wende erhielten die alten Eigentümer das Grundstück zurück, ab 2001 lag es brach, die Villa wurde 2008 bei einem Brand größtenteils zerstört.
Inzwischen wurde der historische Kern (Villa, Inspektorenhaus, Gewächshaus, Teile der Grundstücksmauer) instandgesetzt, auch der alte Gartenbereich „Marienhain“ soll denkmalgerecht saniert werden, wie es heißt.
Auf dem Gelände an der Dahme in Berlin-Köpenick entstehen insgesamt 64 Gebäude mit rund 1200 Wohnungen, die Hälfte der neuen Wohnungen ist barrierefrei, teilt Bauherr Deutsche Wohnen mit. Die Wohnungen sind 38 bis 160 Quadratmeter groß und haben ein bis fünf Zimmer. Für eine 2-Zimmer-Wohnung werden Kaltmieten ab rund 670 Euro aufgerufen, vier Zimmer kosten 1250 Euro – jeweils inkl. Einbauküche. Alle Wohnungen haben einen Balkon oder eine Terrasse und eine Fußbodenheizung.
Am Ufer der Dahme gibt es eine öffentlich zugängliche Promenade
Die Wohnungen werden über ein eigenes Blockheizkraftwerk zentral mit Wärme und Warmwasser versorgt, eine öffentlich zugängliche Promenade mit Spiel- und Erholungsflächen sowie ein Café direkt am Wasser sollen künftig zum Verweilen einladen. Eine Obstbaumallee wird später von der Wendenschloßstraße bis an die Dahme führen. Es ist geplant, dass am Marienufer auch ein Einzelhändler und eine Kita einziehen. Die Gespräche dazu laufen.
