Nach Krisengespräch

Bahn-Chefs bei Senatorin Bonde: Dieser Plan soll S-Bahn-Chaos beenden

Bessere Koordination und Technik: Unter anderem soll auf den S-Bahn-Strecken ein neues Überwachungssystem Dauerstörungen verhindern.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Verkehrssenatorin Ute Bonde: Bei ihr gab es am Mittwoch das Krisengespräch zum S-Bahn-Chaos in Berlin.
Verkehrssenatorin Ute Bonde: Bei ihr gab es am Mittwoch das Krisengespräch zum S-Bahn-Chaos in Berlin.Britta Pedersen/dpa

Das tägliche Chaos bei der S-Bahn mit Signal- und Stellwerkstörungen, die den Zugverkehr vor allem auf der wichtigen Stadtbahn stundenlang lahmlegen: Am Mittwoch kam es nun zum Krisentreffen zwischen Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) und Managern der Bahn. Herauskam ein Fahrplan, mit dem das S-Bahn-Chaos auf dem schnellsten Weg beendet werden soll. Allerdings kann das dauern.

Die Runde war hochgradig besetzt. Zu dem Krisengespräch bei der Senatorin kamen der Berliner Bahn-Bevollmächtigte Alexander Kaczmarek, S-Bahn-Chef Peter Buchner sowie Imke Kellner und Renado Kropp von der DB InfraGO, die für die Signalanlagen und Stellwerke zuständig sind, die gerade schlappmachen.

Bonde hatte Tage zuvor bereits in Schreiben an die Bahn und an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) einen Maßnahmenplan zur Ursachenanalyse und Beseitigung der Störungen gefordert. Darauf habe man sich auch auf dem Krisentreffen geeinigt.

Konkret verständigte man sich darauf, dass Instandhaltungsarbeiten der Anlagen verbessert werden sollen, um absehbare Störungen schon im Vorfeld zu verhindern. Bei nicht vermeidbaren Störungen sind Fehlerbeseitigung und Entstörung merkbar zu beschleunigen, um längere Stillstandzeiten auf den Strecken zu vermeiden. Außerdem soll die Verfügbarkeit der S-Bahn-Züge und die Fahrgastinformationen verbessert werden.

Der Plan, der das S-Bahn-Chaos beenden soll

Bei dem Treffen wurde sich auf folgende Punkte geeinigt, die die S-Bahn aus dem jetzigen Chaos führen sollen:

- An der bereits gegründeten Task-Force sollen auch die Hersteller der Systemkomponenten der maroden Signalanlagen beteiligt werden. Damit sollen etwa die Fehlersuche sowie die Wartungs- und Reparaturarbeiten beschleunigt und die dafür notwendigen Sperrpausen auf der betroffenen Strecke verkürzt werden.

- Bei der S-Bahn befinden sich gerade neue Überwachungssysteme in der technischen Genehmigungsprüfung. Sie sollen bis zum Abschluss des Komplettaustausches des Signal- und Sicherungssystems (soll noch etwa zehn Jahren dauern) als Übergangslösung eingesetzt werden. Das Prüfergebnis zu diesem System soll bis Ende dieses Jahres vorliegen.

- Um Personalausfälle zu vermeiden, soll das Eingliedern noch externer Stellwerke in die Betriebszentrale in Halensee bis 2027 forciert werden. Damit will man eine „höhere Flexibilität und Verlässlichkeit bei der Personaleinsatzplanung“ erreichen. Ende Juli gab es im Südosten Berlins bei der S-Bahn massive Zugausfälle, weil an einem Wochenende das Stellwerk in Schöneweide nicht mit fachkundigen Mitarbeitern besetzt war.