Auch ohne BSR-Streik hat Berlin ein Müllproblem. In Lichtenberg und in Marzahn will man in Sachen Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum jetzt neue Wegen gehen.
Mit je zwei Müll-Sheriffs auf den Straßen Lichtenbergs und Marzahns will man Müllsündern an den Kragen und Präventionsarbeit leisten. Dazu haben der Berliner Senat und die Bezirke Lichtenberg und Marzahn bereits im Dezember 2024 eine gemeinsame Zielvereinbarung zum Thema „Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum“ unterzeichnet.
Ziel der Initiative ist es, durch passgenaue Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen die Müllverschmutzung nachhaltig zu reduzieren und somit das Stadtbild sowie die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
5800 Müll-Meldungen in einem Jahr
Die Lichtenberger Bezirksstadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung, Umwelt und Naturschutz, Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen) sagt dazu: „Über 5.800 Meldungen zu Abfall und illegaler Müllbeseitigung im letzten Jahr sprachen für sich – wir haben ein Müllproblem, das wir angehen müssen. Daher freuen wir uns sehr, dass wir in Lichtenberg nun zwei weitere Waste Watcher haben, die uns dabei unterstützen, den öffentlichen Raum sauber und lebenswert zu halten.“

Die Waste Watcher, also die Müll-Späher sind zunächst ein Jahr lang unterwegs. Der Bezirk erhält für das Projekt außerdem Sachmittel in Höhe von 20.000 Euro, um individuelle Präventionsstrategien entwickeln und umsetzen zu können. Die Müll-Späher sollen speziell an bekannten Müll-Hotspots Kontrollen durchführen und die Einhaltung der Sauberkeitsvorgaben überwachen. „Ein zentraler Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Bekämpfung von Kleinstablagerungen wie Hundekot und Zigarettenkippen sowie der Kontrolle von größeren Abfallmengen, einschließlich Sperrmüll und Gewerbeabfällen“, so die Mitteilung des Bezirksamts Lichtenberg.
Prävention in Schulen, dabei sind die Müll-Schweine oft erwachsen
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sollen die Müll-Sheriffs auch Schulen besuchen und dort für die Auswirkungen von Müll auf das Stadtgebiet sensibilisieren. Auch wenn es den Anschein hat, dass vorrangig Erwachsene ein Problem haben, Müll, Sperrmüll und anderes korrekt zu entsorgen.
Auch in Marzahn, wo es im Jahr 2024 über 4.000 Meldungen aus der Bevölkerung zu Problemen mit Müll im öffentlichen Raum gab, werden zwei Müllbeobachter unterwegs sein. „Wir streben damit die Schaffung eines Wohlgefühls an, das uns allen zugutekommt“, so Bezirksstadträtin Nadja Zivkovic. Weiterhin könnten illegale Müllablagerungen oder Verschmutzungen online an das Ordnungsamt gemeldet werden. ■