Obwohl sie verurteilt wurde

Mit VIDEO! Sie sprüht einfach los: Klima-Lillis neuester Streich in Berlin

Eine Straße wird zur Radroute – illegal. Mitten in Berlin. Dahinter steckt die Aktivistin Lilli Gomez. Ein neuer Fall von Selbstjustiz im Namen des Klimaschutzes.

Author - Karim Mahmoud
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Klima-Lilli sprayt den Radweg auf die Straße.
Klima-Lilli sprayt den Radweg auf die Straße.Unignorierbarer Widerstand/YouTube

Mitten in Berlin-Prenzlauer Berg wird plötzlich eine Straße zur Radroute – nicht etwa vom Bezirk entschieden, sondern von der Klima-Aktivistin Lilli Gomez höchstpersönlich. Während Behörden noch planen, greift sie zur Spraydose. Ein neuer Fall von Selbstjustiz im Namen des Klimaschutzes – und Berlin ärgert sich.

Kaum zu glauben, aber wahr: Mitten in Berlin wird einfach mal eben eine Fahrradstraße auf den Asphalt gezaubert – ohne Genehmigung, ohne Absprache, einfach so, aus dem Nichts. Und hinter dieser ungefragten Straßenmalerei in der Senefelderstraße steckt niemand Geringeres als Lilli Gomez, 24 Jahre jung und bekannt als Deutschlands frechste Klima-Aktivistin.

Mit Schablone und Spraydose beugt sich die selbst ernannte Klima-Rebellin demonstrativ über den Asphalt, sieht man in einem YouTube-Video, das die Szene dokumentiert. Was sich hier als zivilgesellschaftliches Engagement tarnt, ist in Wahrheit ein klarer, kalkulierter Rechtsbruch. Der öffentliche Raum wird missbraucht – für persönlichen Aktivismus und politische Provokation.

Und tatsächlich: Die Farblinien waren noch nicht trocken, da war der Skandal schon perfekt: Das Bezirksamt Berlin-Pankow wusste von nichts, zeigte sich völlig überrascht. Hinweise auf die Täter lagen angeblich nicht vor, doch das Internet war schneller. Wer hinsah, wusste sofort, was Sache war: eine Aktion aus dem berüchtigten Umfeld der Klimagruppe „Widerstandskollektiv“.

Und die zeigen keinerlei Reue. Im Gegenteil: In einer Mitteilung mit fröhlichen Aktionsfotos feierten sie die unerlaubte Umgestaltung als Teil ihrer neuen Fahrradweg-Kampagne. „Zum Start der Fahrradwegkampagne des Widerstandskollektivs haben engagierte Mitbürger heute einen neuen Fahrradweg in der Senefelderstraße angelegt.“

Mitten unter den selbst ernannten Stadtplanern: Lilli Gomez. Die Aktivistin hat sich längst einen Namen gemacht – allerdings nicht mit Argumenten, sondern mit Farbe, Kleber und Krawall.

Das Sündenregister von Klima-Lilli ist lang

Ob die Weltzeituhr am Alexanderplatz, das Brandenburger Tor oder ein Privatjet auf Sylt – nichts ist sicher vor ihren Aktionen. Immer wieder greift sie zu Pinsel oder Spraydose, übertritt Grenzen und Gesetze mit einer Selbstverständlichkeit, die erschreckt. Mal wird ein Denkmal beschmiert, mal ein Flugfeld gestürmt, mal ein Hotel bei einem politischen Gipfel belagert. Immer mit dabei: Chaos, Farbe – und Gomez.

Lilli Gomez wartet auf den Beginn ihres Prozesses im Amtsgericht Tiergarten.
Lilli Gomez wartet auf den Beginn ihres Prozesses im Amtsgericht Tiergarten.Hannes P. Albert/dpa

Vor wenigen Monaten erst verurteilte das Amtsgericht Niebüll sie zu sieben Monaten Haft – ohne Bewährung. Doch noch im Gerichtssaal gingen ihre Unterstützer in Berufung. Keine Woche später klebte sich ihre Truppe vor dem Hotel Adlon fest, beschmierte Autos, Häuserfassaden – mitten im Berliner Regierungsviertel.

Was war die Konsequenz? Eine Razzia in ihrer Wohnung in Westend. Dort wurde ihr Handy beschlagnahmt – wegen des Verdachts auf Nötigung eines Berliner Gerichtspräsidenten. Angeblich hat sie versucht, Einfluss auf ein Urteil zu nehmen. Trotz all dieser Vorfälle ist Gomez nicht zu stoppen.

Noch während der Reinigung des Brandenburger Tors gab es eine neue Farb-Attacke auf das Wahrzeichen. Mit dabei: Lilli Gomez.
Noch während der Reinigung des Brandenburger Tors gab es eine neue Farb-Attacke auf das Wahrzeichen. Mit dabei: Lilli Gomez.Riedl/dpa

Was schert sie ein Urteil? Die nächste Aktion steht sowieso schon bereit. Jetzt also wieder Prenzlauer Berg – wo sie mit Farbe Tatsachen schafft, weil ihr die Politik nicht schnell genug ist. Legitimation durch Verfahren? Pah! Legitimation durch Selbstermächtigung! Dass der Bezirk die Straße sowieso irgendwann zur Fahrradstraße erklären wollte, interessiert nicht. Ihr Motto: „Jetzt machen wir es halt selber.“

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