In Berlin-Treptow

Neue Autobahn: Jetzt rollen die Autos – A100-Verlängerung eröffnet

Zur Eröffnung des neuen A100-Abschnitts in Berlin gibt es Proteste. Kritiker bemängeln Kosten, Lärm und Eingriffe in die Kieze.

Author - Berliner KURIER
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Ende Gelände? Schon am Vormittag wurde in Berlin-Treptow gegen die Verlängerung A100 demonstriert.
Ende Gelände? Schon am Vormittag wurde in Berlin-Treptow gegen die Verlängerung A100 demonstriert.Emmanuele Contini

Begleitet von Protesten ist in Berlin die neu gebaute Verlängerung der Stadtautobahn A100 eingeweiht worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (beide CDU) eröffneten den 3,2 Kilometer langen Autobahnabschnitt am frühen Nachmittag feierlich.

Bis hierher und nicht weiter: Auf der Treptower Seite der neuen Autobahn demonstrierten am Vormittag noch einige A100-Gegner dagegen, dass die Autobahn nach Friedrichshain und Lichtenberg verlängert werden soll. Nach Polizeiangaben versammelten sich am Mittag zunächst etwa hundert Menschen. Alles sei bislang friedlich und entspannt, sagt eine Polizeisprecherin.

Berlin-Treptow: Um 13 Uhr gibt es einen Fototermin ab der neuen Zufahrt

Doch es gab auch gleich den ersten Stau. Auf der Straße am Treptower Park, wo die neue A100 vorläufig endet, stand ein Polizeifahrzeug hinter dem anderen, berichtet die Berliner Zeitung. 280 Polizisten sind im Rahmen der Eröffnung und der Demonstrationen im Einsatz. Man sei auf das Thema vorbereitet und vorbeugend vor Ort präsent, so die Sprecherin.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, der Vorsitzende der Autobahn GmbH Michael Güntner, der Geschäftsführer der Autobahn GmbH Dirk Brandenburger und Ronald Normann, Direktor Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH, bei der feierlichen Freigabe der Stadtautobahn A100 an den Ausfahrt Treptower Park.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, der Vorsitzende der Autobahn GmbH Michael Güntner, der Geschäftsführer der Autobahn GmbH Dirk Brandenburger und Ronald Normann, Direktor Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH, bei der feierlichen Freigabe der Stadtautobahn A100 an den Ausfahrt Treptower Park.Emmanuele Contini/Berliner Kurier

Unklar war zunächst, wann die ersten Autos über das 3,2 Kilometer lange Teilstück rollen würden. Los ging es dann im Anschluss an einen Fototermin, bei dem der Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, sowie Vertreter der Autobahn GmbH das A-100-Teilstück feierlich eröffneten. Kurz nach 16 Uhr rollten dann die ersten Autos auf dem neuen Autobahnteilstück.

Erste Autos fahren begleitet von Fahrzeugen der Autobahn GmbH aus Richtung Sonnenallee kommend auf dem neu eröffneten 16. Abschnitt der Stadtautobahn A100.
Erste Autos fahren begleitet von Fahrzeugen der Autobahn GmbH aus Richtung Sonnenallee kommend auf dem neu eröffneten 16. Abschnitt der Stadtautobahn A100.Soeren Stache/dpa

Für 3,2 Kilometer: Der neue Abschnitt kostete 721 Millionen Euro

Mehrere Initiativen und Gruppen hatten für Mittwoch Demonstrationen angekündigt. Das Bündnis „A100 wegbassen“ wollte an der Treptower Ausfahrt des neuen Abschnitts mit einem großen Schriftzug das „ENDE“ des weiteren Autobahnausbaus fordern. „720 Millionen Euro für 3,2 Kilometer Beton. Zerstörte Kieze, mehr Lärm, mehr Stau“, kritisiert das Bündnis.

Auch die Grünen und Umweltschutzverbände sind gegen den bisherigen und künftigen Ausbau der Autobahn. Vor dem Hotel Estrel an der Sonnenallee in Neukölln, in dem die Feierlichkeiten zur Eröffnung abgehalten werden sollen, ist eine weitere Demonstration geplant. Dort wollten an dem Festakt auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (beide CDU) teilnehmen.

Mehrere Polizeiwagen blockieren noch die Zufahrt zur neuen Autobahnverlängerung.
Mehrere Polizeiwagen blockieren noch die Zufahrt zur neuen Autobahnverlängerung.Emmanuele Contini

Der neue 3,2 Kilometer lange Autobahnabschnitt führt vom Dreieck Neukölln bis zur Abfahrt Treptower Park. Ein Großteil der Trasse verläuft in einem bis zu sieben Meter tiefen Trog. Der Bau kostete den Angaben zufolge 721 Millionen Euro. Mit dem Abschnitt soll der Osten Berlins besser an das Autobahnnetz angebunden werden. (mit dpa)