Die Brückensperrung an der Stadtautobahn im Westen Berlins: Jetzt soll es eine Krisensitzung aller Betroffenen mit dem Bundesverkehrsministerium geben, das als Behörde für die A100 zuständig ist. Möglich, dass schon am Dienstag der Abriss der gesperrten Ringbahnbrücke beschlossen wird. Das bedeutet noch mehr Chaos und auch weitere Schäden in Millionenhöhe. Die Anwohner sind mehr als stinksauer.
Der Riss an der Ringbahnbrücke und seine bitteren Folgen: Mit einer teilweisen Sperrung fing das Drama an. Nun ist das Bauwerk seit dem 19. März voll gesperrt. Die Umleitung des Verkehrs durch die angrenzenden Wohngebiete nervt die Anwohner.
Die aktuelle Situation: Seit Montagfrüh wird der Pkw-Verkehr auf der A100 in Fahrtrichtung Norden einspurig über die Gegenfahrbahn geführt. Es gibt keine Zufahrt von der Avus (A115) auf die A100 in Fahrtrichtung Nord. Der Verkehr wird über den Messedamm – Königin-Elisabeth-Straße abgeleitet.
Hier rollen vor allem die tonnenschweren Lkw durch, die irgendwo in Berlin ihr Ziel haben, daher nicht die Stadt über den Berliner Ring (A10) umfahren. Da diese Laster nicht die Behelfsspuren auf der A100 nutzen dürfen, fahren sie durch die Wohngegenden. Der Krach macht die Anwohner richtig wütend.
Umfahrung wegen Brückensperrung A100: Bezirksstadtrat schlägt Alarm
Aber nicht nur sie sind stocksauer – auch Bezirksstadtrat Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). Denn der Mann für Straßen und Grünflächen in Charlottenburg-Wilmersdorf befürchtet, dass der tonnenschwere Lkw-Verkehr auf ihrer Umfahrungsroute nun diese Nebenstraßen kaputt macht. Denn diese sind für den vermehrten Schwerlastverkehr nicht gebaut worden.

Die Folgen, die nun drohen: „Entweder bricht die Straße ein, also die Asphaltdecke, oder es sind die Wasserleitungen im Untergrund, die zu Schaden kommen – wenn jetzt da etwas knackt, und das wird passieren, dann haben wir ein richtiges Problem, denn dann stehen diese Straßen auch nicht mehr zur Verfügung. Und wir reden über eine Sanierung dieser Straßen – nach den Umleitungen – sicherlich in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe“, sagte der Stadtrat dem RBB.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) drückt auf die Tube: „Alle Beteiligten eint das Ziel, schnellstmöglich einen Ersatzneubau der Ringbahnbrücke zu organisieren.“ Sofortiger Abriss der maroden Ringbahnbrücke heißt das quasi im Klartext, unter der ja auch nicht mehr der S-Bahnverkehr rollen darf. Die Ersatzbusfahrten auf der Strecke sorgt für noch mehr Chaos.
Weitere Gutachten zeigen, dass es keine andere Lösung gibt, als die Brücke sofort abzureißen. Aktuell wird ein Abrisskonzept erarbeitet, teilte die Verkehrsinformationszentrale mit. Erste Maßnahmen für den Abriss erfolgen bereits. Asphaltdecke und Straßenausstattung werden bereits entfernt. ■