Erste Deutsche im Weltraum

Berlin schlief noch, als Rabea Rogge aus Schöneberg ins All startete

Rabea Rogge schrieb am Dienstagmorgen Geschichte. Die Berlinerin ist die erste deutsche Frau im All. Vier Tage wird sie im Weltraum bleiben.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Rabea Rogge. aus Berlin ist die erste deutsche Frau im All.
Rabea Rogge. aus Berlin ist die erste deutsche Frau im All.Peter Balicki/dpa

Es war 3.46 Uhr unserer Zeit, als die meisten Menschen in Berlin noch schliefen: Da schrieb Rabea Rogge (29) aus Berlin-Schöneberg Geschichte. Als erste Deutsche startete sie am heutigen Dienstagmorgen vom US-Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral (Florida) ins All. Vier Tage wird sie mit einer Crew im Reich der Sterne bleiben.

Zwei Frauen und zwei Männer sind an Bord. Elektroingenieurin Rabea Rogge ist die Pilotin der Raumkapsel „Dragon“. Eine Rakete vom Typ „Falcon 9“ brachte die Crew ins All. Das Unternehmen Space X des umstrittenen Tesla-Autobauers Elon Musk (53) machte den Flug möglich.

Die Mission soll über 200 Millionen Dollar kosten. Der Malteser Chun Wang (43), ein in China geborener Abenteurer und Unternehmer, der mit Kryptowährungen Milliardär wurde, finanziert die private Weltraumreise – und fliegt mit.

Dieser Start kommt in die Geschichtsbücher: Die Rakete „Falcon 9“ hebt mit der Raumkapsel „Dracon“ von Cape Canevaral ab. An Bord ist die Berlinerin Rabea Rogge.
Dieser Start kommt in die Geschichtsbücher: Die Rakete „Falcon 9“ hebt mit der Raumkapsel „Dracon“ von Cape Canevaral ab. An Bord ist die Berlinerin Rabea Rogge.Gregg Newton / AFP)

An Bord werden auch die norwegische Filmemacherin Jannicke Mikkelsen und der australische Polar-Guide Eric Philips sein. „Ich freue mich darauf, mit dieser unglaublichen Crew zu starten“, schrieb Rogge zuvor auf der Online-Plattform X.

„Fram2“ heißt die Mission. Sie wurde nach dem norwegischen Polarschiff „Fram“ (bedeutet „vorwärts“) benannt, mit denen Fridtjof Nansen den Nordpol und Roald Amundsen den Südpol eroberte. Das war vor weit über 100 Jahren.

Erste Deutsche im All: Berlinerin Rabea Rogge schwebt in 450 Kilometern Höhe im Weltraum

Auch die Mission „Frame2“ widmet sich dem Nord- und Südpol. Vom Weltraum aus will die Crew aus 450 Kilometern Höhe bestimmte Phänomene erforschen. Etwa Leuchteffekte, die in den Polregionen auftreten und Polarlichtern ähneln.

Die Frame2-Crew: Eric Philips, Rabea Rogge, Jannicke Mikkelsen und Chun Wang (v. li.).
Die Frame2-Crew: Eric Philips, Rabea Rogge, Jannicke Mikkelsen und Chun Wang (v. li.).Space X

Über 20 Experimente stehen auf dem Programm – auch medizinische. Dazu gehört das Erstellen der ersten Röntgenbilder von Menschen im Weltall. 93 Mal wird das Raumschiff „Dragon“ die Erde umkreisen. Der Flug soll dann mit der Landung der Kapsel vor der Küste Floridas im Atlantischen Ozean enden.

Die Berlinerin Rabea Rogge ist optimistisch, dass alles so klappt, wie es geplant ist – und wofür man Monate lang trainiert hat.  Für sie ist die Reise zu den Sternen kein Privatvergnügen. „Unsere Crew ist stark, unser Training intensiv und unser Ziel ist es, nicht nur Grenzen zu überwinden, sondern auch neue Möglichkeiten für die Raumfahrt und die Wissenschaft zu schaffen“, sagte Rogge vor dem Start.