Berlin versinkt im nächsten Verkehrschaos. Die Sperrung der Ringbahnbrücke auf der A100 hat den Bezirk Berlin-Charlottenburg in einen einzigen Stau verwandelt. Und drumherum sieht’s nicht besser aus. Wütende Autofahrer, entnervte Anwohner, frustrierte Handwerker und Buddel-Experten schlagen Alarm. Denn das ist erst der Anfang eines riesigen Infrastruktur-Debakels. In den kommenden zehn Jahren müssen rund 120 Brücken saniert oder ersetzt werden – mit einem Preisschild von einer Milliarde Euro. Die Wut der betroffenen Berliner kocht verständlicherweise hoch.
Anwohner fordern Konsequenzen. Wer im betroffenen Gebiet lebt, leidet unter Dauerstau, Lärm und Abgasen. Einige verlangen jetzt Mietminderungen von landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, schreibt die Berliner Zeitung. Sollte sich die Lage nicht bessern, sehen sie den Berliner Mieterverein in der Pflicht, eine rechtliche Klärung herbeizuführen.
In den sozialen Medien und Leserbriefen hagelt es ebenfalls Kritik: Planungsversagen, mangelnde Vorbereitung, politisches Chaos in Berlin. Die einen beschweren sich über die endlosen Staus, die anderen über die Abhängigkeit vom Auto. Und die Experten warnen wie gesagt: Das dicke Ende kommt erst noch.
Im Klausenerplatz-Kiez regiert das Verkehrschaos besonders krass. Die Nebenstraßen sind verstopft, der Lärmpegel unerträglich, die Luft zum Schneiden dick, so die Berliner Zeitung. Radfahrer zwängen sich durch die Engstellen, Autofahrer drängeln aggressiv. Viele Anwohner fühlen sich im Stich gelassen.
Auf der A100 selbst ist die Lage dramatisch: Seit vergangenem Mittwoch läuft in Richtung Norden nichts mehr rund, die Fahrbahn ist meist dicht. Erst am Montag wurde auf der Gegenfahrbahn eine Spur freigegeben, doch Brummis müssen weiter Nebenstrecken befahren.
Dauerstau, Lärm und Abgase auf der A100. Und es kommt noch schlimmer!
Und die nächste Katastrophe lauert bereits: Zahlreiche Baustellen in der Stadt könnten das Chaos noch verstärken. Schon in den 1980ern gab es Warnungen. Die marode Rudolf-Wissell-Brücke galt damals als Sicherheitsrisiko, passiert ist über Jahrzehnte kaum etwas. Jetzt steht die nächste Großsanierung an, mit unabsehbaren Folgen für den Berliner Verkehr. Verkehrsexperten prognostizieren einen kompletten Stillstand.

Auch der öffentliche Nahverkehr steckt tief in der Krise. Pendler berichten von endlosen Störungen, Verspätungen und vollen Bahnen, heißt es in dem Bericht der Berliner Zeitung. Die S5 ist zum Sinnbild der Unzuverlässigkeit geworden: Eine Fahrt, die eigentlich 45 Minuten dauern sollte, mutiert zur Geduldsprobe. Viele fragen sich: Geht es in Berlin überhaupt noch vorwärts? Klar, aber man muss sich halt selbst kümmern, am besten mit Muskelkraft.
Ingenieure und Verkehrsexperten werden langsam nervös: Brücken haben eine begrenzte Lebensdauer. Jahrzehntelange Vernachlässigung rächt sich nun. Nur, wie sieht die Lösung aus? Gibt’s nicht! Stattdessen diskutiert man über eine Pkw-Maut oder andere Finanzierungsmodelle. Leute, das Vertrauen in die Politik ist längst erschüttert. Macht’s nicht noch schlimmer. Denn viele Berliner sehen nur noch einen Ausweg: Nichts wie weg aus dieser Dauerbaustelle! ■