Das wird hart für Pendler

Trotz A100-Chaos gibt es Streik bei der BVG – DAS ist der Notfahrplan

Die Brückenvollsperrungen, dazu der Streik: Pendler werden es an den zwei Streiktagen besonders schwer haben, die mit dem Auto nach Berlin kommen. Der KURIER erklärt, was am 26. und 27. März in der Stadt noch rollt.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Am Mittwoch geht es wieder los: Streik bei der BVG bis Freitag früh um 3 Uhr – da wird auch diese Straßenbahnhalte an der Husemannstraße in Berlin-Prenzlauer Berg nicht angefahren.
Am Mittwoch geht es wieder los: Streik bei der BVG bis Freitag früh um 3 Uhr – da wird auch diese Straßenbahnhalte an der Husemannstraße in Berlin-Prenzlauer Berg nicht angefahren.Shireen Broszies/dpa

Die Vollsperrung der A100-Brücken am Dreieck Funkturm: Als wenn das dortige Verkehrschaos nicht schon ohne BVG-Arbeitskampf groß genug wäre, will Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben zwei Tage in dieser Woche streiken. Das wird besonders hart für die Pendler aus Brandenburg. Der KURIER erklärt, was beim BVG-Streik am Mittwoch (26. März) und am Donnerstag (27. März) in Berlin verkehrstechnisch noch funktioniert.

Ein Blick auf die Staukarte des Verkehrsinformationszentrum (VIZ) zeigt: Am heutigen Montagmorgen sieht man auf den Strecken am Dreieck Funkturm, wie dort die Farbe Rot dominiert. Noch viel schlimmer wird es sein, wenn an den BVG-Streiktagen noch mehr Autofahrer dazukommen.

Wer es kann, steigt auf die öffentlichen Verkehrsmittel um. Doch das nützt kaum etwas, wenn bei der BVG gestreikt wird. Allein die S-Bahn und die Regionalzüge fahren nur, weil dort kein Arbeitskampf stattfindet.

Und in dieser erschwerten Gemengelage im Berliner Verkehr will also die Gewerkschaft Verdi nun streiken. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt hat da jedenfalls leine bedenken. Warum sollte Verdi wegen des A100-Chaoses auch die Warnstreiks abblasen?  „Die Beschäftigten sind nicht schuld daran, dass durch Investitionsstau etc. die Ringbahnbrücke jetzt gesperrt ist", sagte Arndt dem RBB.

Also: Verdi kennt keine Gnade und schiebt den Ball Richtung Land Berlin, der ja die BVG gehört. Etwa nach dem Motto: Soll doch Senat und Verkehrsunternehmen vor allem endlich die 750 Euro mehr pro Monat an die 16.600 BVG-Mitarbeitern zahlen, damit wenigstens der öffentliche Nahverkehr in Berlin zu 100 Prozent läuft.

Wieder zwei Tage Streik bei der BVG: DIESE Buslinien fahren noch

Zum Glück gibt es einen Notfahrplan bei der BVG, wenn dort am Mittwoch um 3 Uhr der Streik beginnt, der bis Freitag (3 Uhr) dauern soll. Busse fahren auf den Linien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95, N97.

Meist sind es Strecken, die Berliner aus dem mit Öffis schlecht angebundenen Stadtrand zur nächsten S-Bahn-Station bringen sollen. Auch für Pendler aus dem Umland könnten sie hilfreich sein, um an der Stadtgrenze vom Auto in den Bus umzusteigen.

Es staut sich schon ohne BVG-Streik auf der Stadtautobahn: Autos biegen auf der A100 vor der Messe in Richtung Norden auf die Umgehung für die gesperrte Ringbahnbrücke ab. Diese läuft auf der Gegenfahrbahn.
Es staut sich schon ohne BVG-Streik auf der Stadtautobahn: Autos biegen auf der A100 vor der Messe in Richtung Norden auf die Umgehung für die gesperrte Ringbahnbrücke ab. Diese läuft auf der Gegenfahrbahn.Sebastian Gollnow/dpa

Übrigens: Die Buslinien im Notfahrplan werden von Dienstleistern bedient, die vom Streik nicht betroffen und daher für die BVG im Einsatz sind. Das gilt auch für die Linien  112, 124, 184, 744, 893, N68 und X36, die allerdings mit eingeschränktem Angebot unterwegs sind. Für diese Linien bitte vor Fahrtantritt prüfen, ob in den BVG-Apps oder auf www.bvg.de die Fahrt mit einer Echtzeitinformation aktuell anzeigt wird.

Nicht nur auf der A100 tobt das Chaos – auch auf der Avus. Auch hier haben Pendler aus Brandenburg, die zur Arbeit in die Hauptstadt fahren, das große Nachsehen. Denn auf der A115 wird zwischen Kleinmachnow und Spanischer Allee die Fahrbahn erneuert. Auf diesem Streckenabschnitt geht es nur einspurig in Richtung Berlin weiter.

Einschränkungen gibt es auch beim Regio: Die Züge der Linie RE 5 fallen bis 10. April (23.30 Uhr) zwischen Oranienburg und Berlin-Gesundbrunnen aus. ■