Naturprojekte vor dem Aus

Wieder muss der Osten bluten! Schluss für Friedhofsschafe in Berlin

Senat kappt Gelder. Natur bleibt auf der Strecke. Im Osten Berlins. Wo sonst? Hier müssen sich Naturfreunde künftig umsehen.

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Schafe können im Südosten Berlins wohl nicht mehr eingesetzt werden. Kein Geld!
Schafe können im Südosten Berlins wohl nicht mehr eingesetzt werden. Kein Geld!epd/imago

Treptow-Köpenicks Friedhöfe – einst Vorzeigeprojekte für naturnahe Pflege – stehen vor einem herben Rückschlag. Grund dafür: Der Senat hat in einer zweiten Sparrunde die Mittel für Umweltmaßnahmen auf Friedhöfen komplett gestrichen. Schafe als biologische Rasenmäher, blühende Wiesen für Wildbienen, Lebensräume für Zauneidechsen – all das könnte bald Geschichte sein. Im Osten der Stadt. Mal wieder.

Die Nachricht kam wie ein Schlag: Die Senatsumweltverwaltung verkündete vergangene Woche, dass für das Haushaltsjahr 2025 weitere Kürzungen nötig seien – mit drastischen Folgen für den Bezirk, schreibt der Tagesspiegel (Bezahlschranke).

In Treptow-Köpenick hatte man viel in die ökologische Aufwertung der Friedhöfe investiert: Entsiegelte Flächen, Lehrpfade, blühende Wildstauden, Vogeltränken und Nistkästen schufen ein kleines Naturparadies mitten in der Stadt. Doch ohne Geld keine Pflege – und genau da liegt das Problem.

Kein Geld, keine Zukunft für Umweltprojekte

„Ohne diese Mittel sind wir auch nicht in der Lage, die bisher umgesetzten Maßnahmen weiter zu unterhalten“, zeigt sich Umweltstadträtin Claudia Leistner (Grüne) im Tagesspiegel besorgt. Allein 2024 flossen noch 77.458 Euro in die Naturprojekte des Bezirks. Doch jetzt? Fehlanzeige!

Umweltstadträtin Claudia Leistner (Grüne) ist in großer Sorge.
Umweltstadträtin Claudia Leistner (Grüne) ist in großer Sorge.Funke Foto Services/imago

Eine Umschichtung der Mittel sei nahezu unmöglich, da überall gespart werden müsse. „Die Streichung dieser Mittel für 2025 ist ein schwerwiegender Rückschlag – nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für die Lebensqualität und Erholung der Menschen in unserem Bezirk“, sagt Leistner.

Für die Stadträtin steht fest: Die Bedeutung der Friedhöfe als grüne Oasen darf nicht unterschätzt werden. Sie bieten nicht nur Lebensraum für zahlreiche Arten, sondern auch einen Rückzugsort für die Menschen.

Ihr Appell an den Senat ist deutlich: Der Schutz unserer Umwelt und die Förderung der Artenvielfalt müssen auch in finanziell schwierigen Zeiten Priorität haben. Noch hofft sie auf ein Umdenken – doch ob die Politik den grünen Oasen eine Zukunft gibt, ist ungewiss. ■