Bis Ende 2029

Marzahner Knoten: Noch 5 Jahre Umleitungen und Schienenersatzverkehr

Der Knoten im Osten, wo Landsberger und Märkische Allee aufeinandertreffen, soll entwirrt werden. Die Bauarbeiten dauern immer länger und kosten immer mehr Geld.

Teilen
Die Simulation zeigt, wie der östliche Bereich des Marzahner Knotens künftig aussehen soll. Rechts führt die Märkische Allee unter der die Landsberger Allee hindurch. In der Mitte verlaufen die Gleise der S-Bahn S7 und der Regionalbahn RB25.
Die Simulation zeigt, wie der östliche Bereich des Marzahner Knotens künftig aussehen soll. Rechts führt die Märkische Allee unter der die Landsberger Allee hindurch. In der Mitte verlaufen die Gleise der S-Bahn S7 und der Regionalbahn RB25.Verkehrsverwaltung/Inter Office/EIBS Setzpfandt

Der Umbau des Marzahner Knotens ist eines der größten Verkehrsbauvorhaben Berlins. Das immer teurer wird und immer länger dauert.  Einst sollten die Bauarbeiten 48 Millionen Euro kosten und schon 2022 abgeschlossen sein. Bei einer Anwohner-Veranstaltung im Kino UCI am Eastgate wurden jetzt neue Zahlen bekannt: Die Kosten belaufen sich derzeit auf mindestens 213 Millionen Euro – und fertig wird man erst Ende 2029. So lange dauert das Verkehrschaos – für Autofahrer und Straßenbahn-Nutzer, die sich auf Schienenersatzverkehr einrichten müssen.

Zwei Dinge kamen am Marzahner Knoten zusammen. Die verworrene Straßenführung, die das Queren der Straßen für Fußgänger unübersichtlich und gefährlich machte, sollte geändert werden. Und der Beton der Brücken und der Asphalt der Straßen waren nach über 40 Jahren marode. Fotos zeigen Risse und andere erhebliche Brückenschäden, wie die Berliner Zeitung berichtet.

Nadelöhr für Marzahner Autofahrer

Brücken und Rampen aus den DDR-Zeiten mussten deshalb abgerissen werden. Neugebaut werden und wurden „5 Stück Brückenbauwerke“, „4 Stück Unterführungsbauwerke“, „20 Stück Stützbauwerke“ und drei Verkehrszeichenbrücken. Dazu kommen  1,84 Kilometer Straße, vier Kilometer Radweg, 180 Leuchten und sieben Ampelanlagen, 222 Bäume müssen gepflanzt werden. „Es ist ein anspruchsvolles großes Projekt“ – zu dem es keine Alternative gebe, sagte Peter Schulz, der bei der Senatsverkehrsverwaltung den Fachbereich Großprojekte leitet, im UCI-Kino.

Seit zwei Jahren quälen sich Autos durch das viel befahrene Nadelöhr. Brücken sind auf einmal gesperrt und werden abgebrochen, Autofahrer müssen auf schmalen Zufahrten die Baustellen umfahren. Dreieinhalb Monate war die Landsberger Allee voll gesperrt. Dort, wo die Straße auf 140 Metern die Gleise der S-Bahn und des Berliner Außenrings überspannt, wurde das südliche Brücke abgerissen und neu gebaut. Mitte Juni dieses Jahres lief der Verkehr hier wieder planmäßig – endlich auch mit Platz für Fußgänger und Radler.

Eine Quälerei für Autofahrer bleibt die Strecke aber. Zurzeit steht hier nur ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Doch die Großbaustelle wandert und sorgt demnächst auch auf anderen Streckenabschnitten zu Fahrbahnverengungen – und zwar vom ersten Quartal 2025 bis 2027, wie Philipp Moll von der Ingenieurgesellschaft Schlothauer & Wauer in der Berliner Zeitung ankündigt. Das gilt nicht nur in Ost-West-, sondern auch in der Nord-Süd-Richtung (Märkische Allee).

Umleitungen und Schienenersatzverkehr

Umleitungen für Autofahrer: Wer von der Landsberger auf die Märkischen Allee wechselt, um nach Hause zu kommen, muss sich drei Jahre lang auf Staus und Umwege einstellen, in einigen Fällen sind auch Wendemanöver nötig. Außerdem gibt es Umleitungen, die über Rhinstraße und Allee der Kosmonauten führen. In einige Richtungen wird man nicht mehr abbiegen können.

Schienenersatzverkehr für die Linien M6 und 16: Auch Öffinutzer kommen nicht ungeschoren davon. Die Straßenbahn soll aber nur während zweier Bauphasen ausgebremst werden – zwischen S-Bahnhof Marzahn und Hohenschönhauser Straße bzw. Landsberger Allee/Petersburger Straße. Die erste Sperrpause soll von September bis Dezember 2025 dauern, die zweite von Februar bis März 2027. In der übrigen Zeit sollen M6 und 16 auf einer provisorischen Gleistrasse unterwegs sein.