
Ganz Berlin ist im Lotto-Fieber – nicht, weil eine große Jackpot-Auslosung bevorsteht, sondern weil Berlins Mega-Glückspilz den letzten Lottogewinn noch nicht abgeholt hat. 120 Millionen Euro gingen vor knapp zehn Tagen an einen noch unbekannten Spieler oder eine Spielerin. Doch noch immer hat sich der- oder diejenige noch nicht bei Lotto gemeldet. Da fragen sich viele: Was passiert eigentlich mit dem Geld, wenn es nicht abgeholt wird?
Was passiert mit den Lotto-Millionen, wenn niemand sie holt?
Wo ist der Gewinner der 120 Millionen Euro? Seit der Jackpot beim Eurojackpot geknackt wurde, fragen sich das nicht nur die Mitarbeiter bei Lotto Berlin. Aktuell wird noch immer nach dem Glückspilz gesucht, denn bisher hat er oder sie sich nicht gemeldet. Drei Jahre hat der Glückspilz dafür Zeit. „In dieser Verjährungsfrist kann der Gewinner den Lottoschein vorlegen“, sagte Thomas Dumke, der Sprecher von Lotto Berlin, auf Nachfrage des KURIER. Der Lottoschein ist dabei übrigens ein sogenanntes Inhaberpapier – ein Wertpapier, bei dem der Inhaber das Recht auf den Wert hat. Ein verlorener Lottoschein kann also vom Finder eingelöst werden.
Nur: Was passiert, wenn sich auch nach den drei Jahren niemand meldet, um den Gewinn abzuholen? „Dann geht das Geld zurück an die entsprechenden Gesellschaften“, erklärt der Lotto-Sprecher. Eurojackpot ist ein Spiel, das in vielen Ländern und allen Bundesländern gespielt wird. „Der Berliner Hauptgewinn wird also durch die Einsätze finanziert, die überall generiert wurden.“ Das heißt: Wird bei einer Lottogesellschaft ein Gewinn erzielt, zahlen die anderen Gesellschaften entsprechendes Geld, um die Gewinnsumme zu finanzieren.

Nun liegt das Geld also bei Lotto Berlin, wartet auf den Gewinner oder die Gewinnerin. „Wenn der Gewinner nicht kommt, geht das Geld zurück an die anderen Bundesländer und Länder“, erklärt Dumke. In Berlin lande der Anteil vom Gewinn, der hier erwirtschaftet wurde, auf einem Verwahrkonto. Und wird dann in Form von Sonderauslosungen an die Spielteilnehmer zurückgegeben. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Berliner sollten darauf hoffen, dass sich der Gewinner nicht meldet. Denn dann haben noch mehr Menschen die Chance, etwas Geld zu gewinnen.
Gewinner wird gesucht: Irgendwann taucht jeder Lottoschein wieder auf
Doch die Chancen sind gering: Irgendwann taucht jeder Lottoschein wieder auf. „Ich habe es in meinen 40 Jahren bei Lotto nur einmal erlebt, dass ein Gewinn nicht abgeholt wurde“, sagt Dumke. Es war 1991, auf dem Zettel standen 1,7 Millionen. Und doch passiert es immer wieder, dass Spieler die Lottogesellschaften warten lassen. Kein Wunder: Noch immer setzen viele ihre Kreuzchen auf dem Papier, statt im Netz zu spielen. Der Haken: „Spiele auf Papier sind häufig anonym. Und wenn ich den Lottoschein dann verliere, ist er weg“, sagt der Lotto-Sprecher.