Irre Rechnung!

120 Mio. Euro gewonnen: Wie viel Zinsen bekommt Berlins Lotto-König?

Der Gewinner des 120-Millionen-Jackpots aus dem Eurojackpot ist noch nicht gefunden. Wie hoch sind die Zinsen, die er sich entgehen lässt?

Author - Florian Thalmann
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Noch immer sucht Lotto Berlin nach dem Gewinner des 120-Millionen-Jackpots. Der lässt sich gerade einiges an Zinsen entgehen.
Noch immer sucht Lotto Berlin nach dem Gewinner des 120-Millionen-Jackpots. Der lässt sich gerade einiges an Zinsen entgehen.NurPhoto/imago, Fabian Sommer/dpa, KI (Montage: FTH/BK)

Berlin wartet und wartet – doch bisher gibt es keine Meldung von Lotto Berlin. Der Lotto-Glückspilz, der beim Eurojackpot vor zwei Wochen die sagenhafte Summe von 120 Millionen Euro abräumte, ist also noch immer nicht gefunden. Hat er den Lottoschein verloren? Hoffentlich nicht! Hat er vor Schreck einen Herzinfarkt erlitten? Bitte nicht! Oder ist er gerade im Urlaub und hat von all dem Wirbel noch nichts mitbekommen? Es wäre ihm zu wünschen. Denn bei so einem dicken Lotto-Sieg geht dem Glückspilz einiges an Zinsen durch die Lappen. Wie viel? Wir haben mal nachgerechnet!

120 Millionen euro gewonnen: Wie viel Zinsen wirft so ein Lotto-Jackpot ab?

120 Millionen Euro hat der Berliner Lotto-Sieger vor etwa zwei Wochen beim Eurojackpot abgeräumt – und noch fehlt von dem glücklichen Gewinner oder der Gewinnerin jede Spur. Lotto Berlin versucht den Glückspilz bereits seit Tagen zu finden, bisher ohne Erfolg. Weil die Identität des Neu-Millionärs um jeden Preis geheim bleiben muss, kommt die direkte Suche nach dem Besitzer des Lottoscheins nicht infrage – stattdessen versucht die Lotto-Gesellschaft ihr Glück mit einer Plakat-Aktion.

Nur: Wo steckt der Gewinner – und weiß er oder sie eigentlich, wie viel Geld durch die Wartezeit verloren geht? Ein Lottogewinn in dieser Höhe wirft in der Theorie auf der Bank nämlich ordentlich Zinsen ab. Wie viel? Die Beispielrechnung ist einfach, aber natürlich trotzdem fiktiv und rein theoretisch: Wie viel zinsen am ende auflaufen, hängt schließlich von der Art der Geldanlage ab.  Aber: Spannend ist die Rechnung allemal. Denn: Wird das Geld auf einem Konto geparkt, das jährlich ein Prozent Zinsen abwirft, wäre das ein Jahreszins von 1,2 Millionen Euro. Eine ordentliche Summe.

120 Millionen Euro waren im Jackpot, als der Berliner die richtigen Kreuzchen setzte. Noch hat sich der Glückspilz allerdings nicht gemeldet.
120 Millionen Euro waren im Jackpot, als der Berliner die richtigen Kreuzchen setzte. Noch hat sich der Glückspilz allerdings nicht gemeldet.Thomas Banneyer/dpa

Aber ganz so einfach ist es nicht: In Deutschland muss darauf Kapitalertragssteuer gezahlt werden – 25 Prozent, hinzu kommt ein Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent, der allerdings nur auf die Kapitalertragssteuer selbst erhoben wird. Daraus ergibt sich eine Gesamtabgabe in Höhe von 26,375 Prozent. Bei 1,2 Millionen Euro Zinsen sind das immerhin 316.500 Euro. Dem Glücklichen Gewinner bleiben von den Zinsen also satte 883.500 Euro. Heruntergerechnet auf die Monate macht das 73.625 Euro pro Monat. Je nach persönlichen Lebensumständen wird dann noch Kirchensteuer abgezogen. Trotzdem nicht schlecht dafür, dass das Geld auf der Bank liegt.

Je höher der Zinssatz, desto mehr wirft die Lotto-Knete ab

Und: Bei höheren Zinssätzen wird die Lotto-Kohle natürlich auch mehr ab. Das Rechenbeispiel für ein Konto mit drei Prozent Zinsen: 3,6 Millionen Euro Jahreszins würden anfallen, die Abgaben davon belaufen sich auf 949.500 Euro. Die dürften für den Lottogewinner allerdings kaum ins Gewicht fallen, denn es bleiben im Jahr rund 2,65 Millionen Euro übrig, eine monatliche Summe von rund 220.800 Euro. Allerdings ist ein normales Tagesgeldkonto natürlich nicht dafür geeignet, einen dreistelligen Millionenbetrag zu parken. Auch die Finanz-Experten von Lotto raten in Interviews dazu, das Geld auf mehreren Konten zu verteilen. Was der Gewinner damit macht, muss er aber natürlich selbst entscheiden – im Beratungsgespräch gibt es keine Anlagetipps, nur wichtige Verhaltensregeln für den Umgang mit dem Gewinn.

Bisher hat sich der Berliner Lotto-Glückspilz keines von beiden abgeholt – und lässt sich noch dazu die Zinsen durch die Lappen gehen. Über den Grund kann nur spekuliert werden. Die Berliner dürfen darauf hoffen, dass der Gewinner den Schein verloren hat: Ist die Verjährungsfrist von drei Jahren verstrichen, geht das Geld beim Eurojackpot wieder zurück an die unterschiedlichen Lottogesellschaften. Der Teil der Jackpot-Summe bei Lotto Berlin wird dann im Rahmen von Sonderauslosungen wieder an die Spieler verteilt, sagte Lotto-Sprecher Thomas Dumke dem KURIER.