
Wer gewinnt 120 Millionen Euro im Lotto – und lässt sich den Gewinn dann entgehen? Das fragen sich aktuell viele Berlinerinnen und Berliner. Denn seit Tagen sucht Lotto Berlin nach dem Gewinner des wahnsinnigen Jackpots, der vor zehn Tagen ausgelost wurde. 120 Millionen Euro: Diese Maximal-Summe gehört einem Glückspilz aus der Hauptstadt, doch bisher hat der Spieler oder die Spielerin sich nicht gemeldet. Warum ist es für Lotto Berlin so schwer, den glücklichen Gewinner oder die glückliche Gewinnerin zu finden?
Berliner Lotto-Millionär: Gewinner des 120-Millionen-Jackpots hat sich noch nicht gemeldet
Schon vor Tagen sorgte die Meldung, dass sich der Gewinner des 120-Millionen-Jackpots noch immer nicht gemeldet hat, für Wirbel. Wo ist der größte Glückspilz, den Berlin in der letzten Zeit hervorgebracht hat? Er hat das geschafft, wovon viele nur träumen. Doch nun liegt sein Gewinn bei Lotto Berlin. Hier wurde bereits angekündigt, dass man nun verstärkt nach dem Gewinner suchen will. Plakate an den Lottoannahmestellen sollen etwa darauf hinweisen, dass es besser wäre, den eigenen Lottoschein nochmal zu checken. Auch auf Monitoren sollen die Glückszahlen zu sehen sein – in der Hoffnung, dass der Betroffene es sieht und den Gewinn abholt.
Plakate? Aufrufe per Monitor im Kiosk? Da fragen sich viele: Warum wird nach dem Glückspilz nicht verstärkt gesucht? Immerhin: Lotto Berlin weiß, wo genau der entsprechende Schein eingelesen wurde, zu welcher Zeit er abgegeben wurde. Viele Kioske sind videoüberwacht. Es dürfte also nicht schwer sein, den richtigen Gewinner zu finden, oder? Nun … ganz so einfach ist es in der Wirklichkeit nicht.

Der Grund: „Für uns ist der Schutz des Spielers das höchste Gut“, sagte Thomas Dumke, Sprecher von Lotto Berlin, dem KURIER. „Wir betreiben Lotto seit 1955 – und seitdem gibt es nicht einen einzigen Gewinner, der bekannt wurde.“ Die Mechanismen, die die Spieler im Fall eines Gewinns schützen sollen, funktionieren also sehr gut. Gerade bei kleineren Annahmestellen ist das aber gar nicht so leicht. „Wenn der Schein bei einer Annahmestelle abgegeben wurde, die keine Laufkundschaft und sehr viele Stammkunden hat, dann ist die Chance recht groß, dass der Mensch ermittelt werden könnte“, sagt Dumke. „Und genau das wollen wir nicht.“
Dezenter Hinweis im Lottoladen: Das passiert, wenn man viel Geld gewinnt
Wer einen Großgewinn erzielt, der bekommt im Lottoladen selbst deshalb nur den Hinweis, dass er einen sogenannten „Zentralgewinn“ in Höhe von mehr als 500 Euro erzielt hat. Mit dieser Information muss sich derjenige dann an die Zentrale von Lotto Berlin wenden. „Wir hatten es auch schonmal, dass ein Gewinner kam, der dachte, er habe 500 Euro gewonnen“, sagt Dumke. „Aber dann konnten wir ihn darüber informieren, dass er mehr als 100.000 Euro gewonnen hatte.“
Die Gewinnbetreuer geben den Betroffenen dann erste Hinweise, spenden auch ihr Ohr – und das ist besonders wichtig. Denn wer so viel Glück hatte, will darüber reden. Doch davon, den Gewinn herauszuposaunen, raten die Lotto-Experten natürlich ab. „Manche sind nur zehn Minuten da, andere kommen danach noch fünfmal auf einen Kaffee vorbei“, sagt Dumke. Die Identität der Gewinner bleibt aber stets geheim – und das, was bekanntgegeben wird, wird zuvor besprochen. „Wer selbst entscheidet, dass er damit an die Presse gehen will, kann das natürlich tun. Aber das ist die ganz eigene Entscheidung.“