Diese Meldungen sorgen für ordentlich Verunsicherung: Erst am Samstag berichtete der KURIER über die Warnungen vor Einbrechern, die in mehreren Berliner Kiezen Wohnungen mit dem Klebefaden-Trick ausspionieren. Die Masche: Sie bringen mit einer Heißklebepistole dünne Klebefäden in den Türrahmen von Wohnungen an, meist an einer unauffälligen Stelle. Bleibt der Faden über mehrere Tage ganz, dann wissen die Kriminellen, dass niemand zu Hause ist. Sie können sich Zugang zur Wohnung verschaffen. Gerade in der Urlaubszeit sollte jeder die Augen offenhalten. Und es gibt noch mehr richtig perfide Tricks, mit denen Wohnungen heimlich gekennzeichnet und observiert werden.
Die Tricks der Einbrecher: Gaunerzinken, Kleber und Feuerzeuge helfen den Kriminellen
Die Polizei warnte zuletzt in mehreren Kiezen in Berlin mit Aushängen vor der Klebefaden-Taktik. Das Problem daran: Die Fäden, die mit einer Heißklebepistole meist ganz unten im Türrahmen angebracht werden, sind mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen, fallen sogar oft erst im Schein einer Taschenlampe auf. Einzig und allein die kleinen Flecken, an denen die Klebefäden am Türrahmen und an der Tür andocken, lassen sich in Form von Klecksen erkennen. Die Behörde rät: Wer solche Fäden findet, sollte sie umgehend entfernen – und wer Menschen beobachtet, die sie anbringen, sollte die Polizei verständigen.
Prospekt oder Markierung von Einbrechern? So funktioniert die Werbe-Masche
Doch die Einbrecher arbeiten nicht nur mit Klebefäden. Es gibt noch mehr miese Tricks, mit denen gerade in der Urlaubszeit Wohnungen ausgekundschaftet werden. Und sie sind richtig perfide. Beispiel gefällig? Auch die Werbe-Masche setzt darauf, dass etwas hinterlassen und vom Eigentümer der Wohnung nicht entfernt wird. In dem Fall ein Werbeflyer, eine Visitenkarte oder ein Prospekt. Die Täter klemmen es beispielsweise in den Türrahmen. Auf den ersten Blick ist es nur harmlose Werbung, doch wenn der Zettel auch nach Tagen noch an der exakt gleichen Stelle steckt, verrät sie den Kriminellen, dass in der Wohnung gerade niemand zu Hause ist.

Auch Klebeband und Feuerzeug werden benutzt. Wie? Mit Klebeband wird das Schlüsselloch zugeklebt – ist das Band auch nach Tagen nicht entfernt, zeigt das, dass die entsprechende Wohnung eine gute Adresse für die Langfinger sein könnte. Mit dem Feuerzeug und dem Ruß aus der Flamme lassen sich schnell und unkompliziert Türklinken oder Türknäufe etwas schwärzen. Passiert das unten oder auf der Rückseite, ist es nicht sofort zu erkennen. Doch Fingerabdrücke verraten später schnell, ob die Türklinke in den letzten Tagen angefasst wurde.
Zahnstocher und Kieselsteine: So spionieren Einbrecher Häuser und Wohnungen aus
Ein ähnlicher Trick betrifft Hausbesitzer. Hier werden kleine Gegenstände wie Zahnstocher oder Kieselsteine benutzt, um herauszufinden, ob die Luft rein ist. Sie werden beispielsweise in den Hauseingang geworfen. Sogar Äste von Bäumen oder anderer Unrat aus dem Garten eignen sich. Die meisten Immobilienbesitzer, die ihre Häuschen pflegen, würden solchen Schmutz wohl sofort entfernen. Liegen Zahnstocher oder Gartenabfälle auch nach Tagen noch da, kann das den Einbrechern zeigen, dass sie freie Bahn haben. Und nach dem Urlaub kommt dann das böse Erwachen.