So erkennen Sie es!

Krasse Tricks der Einbrecher: Wird auch IHRE Wohnung ausspioniert?

Die Polizei warnt in Berlin vor Langfingern, die Wohnung mit Klebefäden ausspionieren. Doch die Kriminellen haben noch ganz andere miese Tricks drauf.

Author - Florian Thalmann
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Der Sommer ist die Zeit der Einbrecher. Mit bestimmten Tricks versuchen die Kriminellen, Wohnungen auszuspionieren.
Der Sommer ist die Zeit der Einbrecher. Mit bestimmten Tricks versuchen die Kriminellen, Wohnungen auszuspionieren.Bihlmayerfotografie/imago

Diese Meldungen sorgen für ordentlich Verunsicherung: Erst am Samstag berichtete der KURIER über die Warnungen vor Einbrechern, die in mehreren Berliner Kiezen Wohnungen mit dem Klebefaden-Trick ausspionieren. Die Masche: Sie bringen mit einer Heißklebepistole dünne Klebefäden in den Türrahmen von Wohnungen an, meist an einer unauffälligen Stelle. Bleibt der Faden über mehrere Tage ganz, dann wissen die Kriminellen, dass niemand zu Hause ist. Sie können sich Zugang zur Wohnung verschaffen. Gerade in der Urlaubszeit sollte jeder die Augen offenhalten. Und es gibt noch mehr richtig perfide Tricks, mit denen Wohnungen heimlich gekennzeichnet und observiert werden.

Die Tricks der Einbrecher: Gaunerzinken, Kleber und Feuerzeuge helfen den Kriminellen

Die Polizei warnte zuletzt in mehreren Kiezen in Berlin mit Aushängen vor der Klebefaden-Taktik. Das Problem daran: Die Fäden, die mit einer Heißklebepistole meist ganz unten im Türrahmen angebracht werden, sind mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen, fallen sogar oft erst im Schein einer Taschenlampe auf. Einzig und allein die kleinen Flecken, an denen die Klebefäden am Türrahmen und an der Tür andocken, lassen sich in Form von Klecksen erkennen. Die Behörde rät: Wer solche Fäden findet, sollte sie umgehend entfernen – und wer Menschen beobachtet, die sie anbringen, sollte die Polizei verständigen.

Prospekt oder Markierung von Einbrechern? So funktioniert die Werbe-Masche

Doch die Einbrecher arbeiten nicht nur mit Klebefäden. Es gibt noch mehr miese Tricks, mit denen gerade in der Urlaubszeit Wohnungen ausgekundschaftet werden. Und sie sind richtig perfide. Beispiel gefällig? Auch die Werbe-Masche setzt darauf, dass etwas hinterlassen und vom Eigentümer der Wohnung nicht entfernt wird. In dem Fall ein Werbeflyer, eine Visitenkarte oder ein Prospekt. Die Täter klemmen es beispielsweise in den Türrahmen. Auf den ersten Blick ist es nur harmlose Werbung, doch wenn der Zettel auch nach Tagen noch an der exakt gleichen Stelle steckt, verrät sie den Kriminellen, dass in der Wohnung gerade niemand zu Hause ist.

Mit solchen Zetteln warnt die Polizei Berlin vor der Klebe-Masche der Einbrecher. Sie wurden schon in mehreren Kiezen aufgehängt.
Mit solchen Zetteln warnt die Polizei Berlin vor der Klebe-Masche der Einbrecher. Sie wurden schon in mehreren Kiezen aufgehängt.Facebook

Auch Klebeband und Feuerzeug werden benutzt. Wie? Mit Klebeband wird das Schlüsselloch zugeklebt – ist das Band auch nach Tagen nicht entfernt, zeigt das, dass die entsprechende Wohnung eine gute Adresse für die Langfinger sein könnte. Mit dem Feuerzeug und dem Ruß aus der Flamme lassen sich schnell und unkompliziert Türklinken oder Türknäufe etwas schwärzen. Passiert das unten oder auf der Rückseite, ist es nicht sofort zu erkennen. Doch Fingerabdrücke verraten später schnell, ob die Türklinke in den letzten Tagen angefasst wurde.

Zahnstocher und Kieselsteine: So spionieren Einbrecher Häuser und Wohnungen aus

Ein ähnlicher Trick betrifft Hausbesitzer. Hier werden kleine Gegenstände wie Zahnstocher oder Kieselsteine benutzt, um herauszufinden, ob die Luft rein ist. Sie werden beispielsweise in den Hauseingang geworfen. Sogar Äste von Bäumen oder anderer Unrat aus dem Garten eignen sich. Die meisten Immobilienbesitzer, die ihre Häuschen pflegen, würden solchen Schmutz wohl sofort entfernen. Liegen Zahnstocher oder Gartenabfälle auch nach Tagen noch da, kann das den Einbrechern zeigen, dass sie freie Bahn haben. Und nach dem Urlaub kommt dann das böse Erwachen.

Mit Gaunerzinken markieren Einbrecher, wo es etwas zu holen gibt

Auch die sogenannten Gaunerzinken sind inzwischen hinreichend bekannt. Einbrecher kennzeichnen damit Wohnungen oder Häuser – die recht merkwürdig aussehenden Zeichen verraten, ob es sich lohnt, in das Haus einzubrechen. Eine Wellenlinke kann beispielsweise für „arme Leute“ stehen, eine gezackte Linie für „bissiger Hund“ und fünf kleine Kreise dafür, dass die Mieter oder Eigentümer des Hauses oder der Wohnung ordentlich Geld haben. Solche Gaunerzinken werden manchmal an Hauswänden oder Briefkästen hinterlassen – oder in die Türrahmen eingeritzt. Wer diese oder ähnliche Spuren findet, sollte sie umgehend entfernen, um den Einbrechern die Arbeit zu erschweren. Außerdem sollten die Nachbarn informiert werden.