Teure Farbattacke

Klimakleber sollen für die Schändung des Brandenburger Tors zahlen

Reinigung der Farbattacke aufs Brandenburger Tor in Berlin ist bisher fast unmöglich. Kosten von mindestens 115.000 Euro. Klimakleber sollen blechen. 

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Touristen machen Fotos vom geschändeten Brandenburger Tor in Berlin.
Touristen machen Fotos vom geschändeten Brandenburger Tor in Berlin.Achille Abboud/imago

So schnell wird das wohl nichts mit der Reinigung des Brandenburger Tors. Nach der Attacke auf das Wahrzeichen Berlins ist die Ratlosigkeit mindestens genauso groß wie die Hoffnung auf eine rasche Lösung des Problems immer kleiner wird

Nach der heimtückischen Farbattacke auf das Brandenburger Tor wird die Reinigung der Säulen des Berliner Wahrzeichens wohl noch Wochen andauern. Anders als von der „Letzten Generation“ behauptet, sei die Farbe „definitiv nicht wasserlöslich“, sagte die Geschäftsführerin der für das Bauwerk zuständigen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), Birgit Möhring, bei einem Vorort-Termin an diesem Montag in Berlin.

Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) sprach von voraussichtlichen Gesamtkosten von etwa 115.000 Euro, die Berlin bei den Klimaaktivistinnen und -aktivisten eintreiben werde.

Neben Brandenburger Tor auch Weltzeituhr besudelt

Laut Möhring sei in Zusammenarbeit mit Denkmalschutz und Restauratoren jetzt eine geeignete Methode gefunden worden, um das zwischen 1789 und 1793 errichtete Bauwerk voraussichtlich von der restlichen Farbe befreien zu können. Dafür wird zunächst eine Paste auf die Sandsteinsäulen aufgetragen, die einwirkt und dann abgespült wird. „Gegebenenfalls muss dieser Vorgang mehrfach wiederholt werden“, sagte Möhring.

Sollten trotzdem Farbrückstände zurückbleiben, müssten weitere Maßnahmen überlegt werden. Nach Abschluss der Reinigung würden die Steinoberflächen restauratorisch überarbeitet. Für die Arbeiten muss das Brandenburger Tor teilweise eingerüstet werden.

Klimaaktivisten hatten das Berliner Wahrzeichen Mitte September mit roter und oranger Farbe besprüht. Finanzsenator Evers appellierte an die „Letzte Generation“, ihre Proteste und Farbattacken angesichts der aktuellen Nahost-Krise und der Überlastung der Polizei einzustellen. Vorsätzliche Sachbeschädigung sei keine Form konstruktiver Auseinandersetzung.

Bis heute völlig ungeklärt ist die Frage, wie es passieren konnte, dass neben dem Brandenburger Tor auch die Weltzeituhr am Berliner Alexanderplatz eingesprayt wurde. Die Aktion dauerte eine ganze Weile, und obwohl die Berliner Polizei am Alexanderplatz eine Wache unterhält, griff kein Beamter ein. ■