Sie ist etwas Besonderes!

Karlshorst: Neue Grünanlage eingeweiht – SO VIEL hat sie gekostet!

Zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße gibt es in Karlshorst eine neue Grünanlage. Und die hat eine echte Besonderheit.

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Einige Elemente der Grünanlage zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße in Karlshorst strahlen in Schwefelgelb. Über 100.000 Euro hat die Anlage gekostet.
Einige Elemente der Grünanlage zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße in Karlshorst strahlen in Schwefelgelb. Über 100.000 Euro hat die Anlage gekostet.fth/BK

Anwohner von Karlshorst kämpfen seit Jahren mit der gefühlt niemals endenden Baustelle in der Treskowallee – doch auch an anderen Ecken im Bezirk wurde in den vergangenen Monaten ordentlich gewerkelt. In der Marksburgstraße gibt’s nun eine Erfolgsmeldung: Hier wurde eine neu gestaltete Grünanlage eingeweiht. Neue Pflanzen, neue Bänke, Aufbauten in knalliger Farbe und ein spannendes Design bringen die Anwohner hier zum Staunen. Doch die Grünfläche zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße hat noch mehr zu bieten.

Neue Grünanlage in Karlshorst eingeweiht: Das macht sie so besonders!

Schon vor Monaten hatte sich die Rasenfläche, die direkt an der Kreuzung der Straßen liegt, zu einer Baustelle entwickelt, immer wieder waren hier vor allem junge Mitarbeiter zu sehen. Der Grund: Es handelte sich um eine Baustelle, auf der sich Auszubildende aus dem Bereich Landschafts- und Gartenbau ausprobieren konnten. Nun die Erfolgsmeldung: Bereits Ende Dezember sei das Projekt fertiggestellt worden, teilte das Bezirksamt Lichtenberg mit. „Die ehemals unstrukturierte, von Trampelpfaden durchzogene Fläche wurde in eine ansprechend gestaltete Aufenthaltsfläche umgewandelt, die den fußläufigen Durchgangsverkehr lenkt und gleichzeitig zum Verweilen einlädt“, heißt es von der Behörde.

Die Fläche ist laut Bezirksamt 640 Quadratmeter groß. Wo es früher nur ein Stück Rasen gab, wurde nun eine Grünanlage mit gepflasterten Wegen geschaffen, umgeben von mehreren Sitzbänken und neu aufgestellten Abfalleimern. Besonders auffällig: Einige der Aufbauten wurden in einem knalligen Schwefelgelb gestrichen. „Drei hohe, hölzerne Pergolakonstruktionen markieren die Eckpunkte der Anlage, die eine beruhigende Atmosphäre schaffen, ohne die Sichtbarkeit einzuschränken“, freut sich das Bezirksamt. Und die Bienen? Die freuen sich über insektenfreundlichen Stauden, die entlang der Wege und inmitten der Anlage gepflanzt wurden.

Die neue Grünanlage zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße in Karlshorst soll ein Platz zum Verweilen sein.
Die neue Grünanlage zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße in Karlshorst soll ein Platz zum Verweilen sein.fth/BK

Grünanlage an der Sangeallee in Karlshorst: So viel hat das Projekt gekostet

Hinzu kommen Sitzbänke mit Arm- und Rückenlehnen, die besonders Menschen Komfort bieten sollen, die schon etwas älter oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Und: Die neue Grünanlage ist auch ein Experimentierfeld. Denn es sei erstmals Splitt anstelle von Rindenmulch als Verdunstungsschutz verwendet worden, um „neue Pflegemethoden zu erproben“, wie es heißt. „Diese nachhaltige Bauweise unterstützt nicht nur den Wasserrückhalt im Boden, sondern reduziert auch langfristig den Pflegeaufwand der Anlage.“ Und was hat die Grünanlage gekostet? Nach den 15 Monaten Bauzeit schlägt das Projekt laut Bezirksamt mit 104.732 Euro zu Buche. Realisiert worden sei es aus Bezirksmitteln.

Ein Stück Geschichte: Neben der Grünanlage zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße in Karlshorst erinnern Stolpersteine an Robert und Chane Emmerich.
Ein Stück Geschichte: Neben der Grünanlage zwischen Marksburgstraße, Sangeallee und Lisztstraße in Karlshorst erinnern Stolpersteine an Robert und Chane Emmerich.fth/BK

An der Grünanlage in Karlshorst versteckt sich ein historisches Detail

„Mit der Neugestaltung dieser Fläche haben wir einen attraktiven, barrierefreien Ort geschaffen, der sowohl der Erholung als auch der Durchwegung dient“, sagt Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen), Bezirksstadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung, Umwelt und Naturschutz. Besonders hervorheben wolle sie die Arbeit der Auszubildenden: Sie seien nicht nur aktiv an dem Projekt beteiligt gewesen, sondern hätten auch handwerkliche Arbeiten übernommen. „Die jungen Fachkräfte erhielten dadurch wertvolle praktische Erfahrungen und konnten ihr künftiges Berufsfeld in einem echten Bauprojekt mitgestalten.“

Übrigens: Wer sich für einen Moment auf einer der Bänke niederlässt, sollte die Augen offen halten – denn wie vor vielen Häusern in Berlin lässt sich auch hier ein historisches Detail entdecken. Im Pflaster vor der Grünanlage liegen zwei Stolpersteine, die daran erinnern, dass hier früher Menschen lebten, die während des Zweiten Weltkrieges deportiert und ermordet wurden. In diesem Fall waren es Robert Emmerich und seine Frau Chane, die hier lebten, als die Sangeallee noch Fürstenbergallee hieß. Chane Emmerich wurde am 2. März, ihr Mann am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert und später dort ermordet. ■