Berlins Chaos-Projekt

Heftige Proteste gegen A100: Autobahn-Gegner sorgen für noch mehr Stau

Am Freitagabend kam es zu Protesten gegen die neue A100 und das durch die Eröffnung verursachte Verkehrschaos. Die Folge: Noch mehr Stau.

Author - Florian Thalmann
Teilen
Zahlreiche Menschen protestierten am Freitagabend gegen den neu eröffneten Abschnitt der A100 und das daraus resultierende Verkehrschaos.
Zahlreiche Menschen protestierten am Freitagabend gegen den neu eröffneten Abschnitt der A100 und das daraus resultierende Verkehrschaos.Joerg Carstensen/dpa

Es ist erst Tage her, dass der neue Abschnitt der Autobahn A100 in Berlin eröffnete – und schon jetzt sorgt die neue Straße für Stress. Die Verkehrssituation rund um die Elsenbrücke hat sich in wenigen Tagen weiter verschärft, sogar die BVG kapitulierte vor den Staus. Nun kam es auch deshalb zu Protesten: Am Freitagabend gingen Gegner des Bauprojektes auf die Straße – und sorgten für zusätzliche Behinderungen.

Protest gegen die A100: Hunderte Menschen gehen in Treptow auf die Straße

Wenige Tage nach der Eröffnung des neuen Abschnitts der A100 haben mehrere hundert Menschen gegen das Verkehrschaos demonstriert. „Städte für Menschen statt Autos“ war etwa auf einem Transparent zu lesen. Andere forderten „Verkehrswende jetzt“. Ein Bündnis aus mehreren Verbänden und Initiativen hatte zu der Fußgängerdemo an der Autobahnabfahrt aufgerufen. Beteiligt waren unter anderem die Vereine Changing Cities, der Fußgängerverband FUSS sowie der ADFC Treptow-Köpenick.

Protest gegen die A100: Hunderte Gegner der neuen Autobahn versammelten sich am Freitagabend in Treptow.
Protest gegen die A100: Hunderte Gegner der neuen Autobahn versammelten sich am Freitagabend in Treptow.Joerg Carstensen/dpa

Die Demonstranten sorgten für zusätzlichen Ärger: Sie überquerten in Treptow immer wieder die Straße, wenn ihre Ampel grün zeigte. Das Ziel: Sie wollen verhindern, dass durch Autos aufgrund der ständigen Staus immer wieder Fuß- und Radwege blockieren. Nach der Eröffnung des neuen Stücks der Stadtautobahn war es rund um die Anschlussstelle in Berlin-Treptow zu langen Staus, dichtem Verkehr und unübersichtlichen Situationen – insbesondere für Fußgänger.

A100: Auch die BVG kapitulierte schon vor dem Chaos an der Elsenbrücke

Auch die BVG kapitulierte vor dem A100-Chaos: Schon seit der Eröffnung des neuen A100-Abschnitts herrscht Chaos rund um die Elsenbrücke. Wegen Bauarbeiten an der Brücke, die sowieso ein Verkehrs-Nadelöhr ist, war die Verkehrssituation in dem Bereich schon vor der Inbetriebnahme angespannt. Am Mittwoch zog das Verkehrsunternehmen hier die Notbremse. Die Konsequenz: Die Buslinien M43 und 194 wurden gekappt, keine Busse fuhren mehr über die Spree, die Fahrgäste mussten laufen.

Die Elsenbrücke war schon vor der Eröffnung des neuen Abschnitts der A100 ein Nadelöhr.
Die Elsenbrücke war schon vor der Eröffnung des neuen Abschnitts der A100 ein Nadelöhr.Volkmar Otto

Auch am Freitag meldete die Verkehrsinformationszentrale: „Die BVG -Buslinien M43 und 194 fahren aufgrund des Staus im Bereich Elsenbrücke aktuell nicht im Bereich S-Bhf. Treptower Park.“ Am Abend folgten dann die Demo-Meldungen. „Stau auf der A100 Richtung Treptow aktuell +90 Min“, hieß es. Die Situation sorgt für heftige Kritik. „Es kann nicht sein, dass eine Auto fahrende Minderheit die Mehrheit im Umweltverbund unterbuttert“, warnte etwa der Fahrgastverband Igeb.