Schon seit Tagen gibt es Berichte über einen Ausbruch der Krankheit Ehec in Mecklenburg-Vorpommern – nun hat sich laut dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales auch ein Kind aus Berlin infiziert. Bei einem weiteren Kind sei noch nicht ganz klar, ob eine Infektion vorliegt. Laut einem Bericht des RBB weisen beide Kinder eine Blut- und Nierenerkrankung auf, für die eine Infektion mit Ehec die häufigste Ursache ist.
Mehrere Menschen in Mecklenburg-Vorpommern an Ehec erkrankt
Bereits Mitte August erkrankten in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Menschen an Ehec. Die meisten Infektionen wurden aus den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen im Osten von Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Zunächst war von 22 Infizierten die Rede, darunter 21 Kinder und Jugendliche. Erst am Dienstag wurden dann noch einmal neue Fälle gemeldet – fünf weitere Kinder im Alter zwischen 20 Monaten und 6 Jahren sollen sich angesteckt haben.
Nun ist klar: Zu den Infizierten gehört auch mindestens ein Kind aus Berlin, das bestätigte das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales gegenüber dem RBB. Bei einem weiteren ist noch nicht abschließend geklärt, ob es sich infiziert hat. Eines der beiden Kinder wird aktuell in Leipzig behandelt.

Infektion mit Ehec: Keime sorgen für schwere Durchfallerkrankungen
Der Begriff Ehec steht für „enterohämorrhagische Escherichia coli“ – darunter werden Stämme eines Darmbakteriums zusammengefasst, die unter anderem bei Tieren wie Rindern und Ziegen vorkommen, uns Menschen krank machen können. Während die Tiere nicht daran erkranken, können die Keime etwa beim Streicheln der Tiere übertragen werden.
Das Problem: Die Bakterien produzieren Zellgifte, die unter anderem schwere Durchfallerkrankungen auslösen können. Außerdem verursacht Ehec das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das unter anderem zu Nierenversagen führen kann. Vor allem Kinder sind gefährdet, weil ihr Immunsystem noch nicht so weit entwickelt ist. Warum genau die Kinder in Mecklenburg-Vorpommern erkrankten, ist bisher nicht klar.