Weltpremiere in Berlin

Frauenfilm von Karoline Herfurth: Außenministerin Baerbock auf Mission im Kino

Bei der Weltpremiere von „Wunderschöner“ im Zoo-Palast gibt es Tränen, Lacher und Applaus. Und eine Außenministerin Baerbock auf dem Teppich.

Author - Karim Mahmoud
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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mit Karoline Herfurth bei der Weltpremiere von Wunderschöner in Berlin.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mit Karoline Herfurth bei der Weltpremiere von Wunderschöner in Berlin.Raimund Müller/imago

Geballte Frauen-Power im Berliner Zoo-Palast. Während Robert Habeck im ZDF von Markus Lanz gegrillt wurde, ging Annalena Baerbock ins Kino. Die bündnisgrüne Außenministerin schaute sich „Wunderschöner“, den neuesten Regiestreich von Karoline Herfurth an, – und zeigte sich stolz mit der Schauspielerin auf dem roten Premierenteppich.

„Wunderschöner“ startet am 13. Februar in den Kinos und ist gewissermaßen die Fortsetzung des Episodenfilms „Wunderschön“ aus dem Jahr 2022 – genauso humorvoll und ebenso sensibel, nur mit einem Perspektivwechsel und dieses Mal geradeaus erzählt. Es geht immer noch um den gequälten, geschälten und strapazierten Frauenkörper in einer von Männern beherrschten Welt. Aber jetzt wird tiefer in die Männer hineingeschaut (u.a. Friedrich Mücke).

Trotzdem stehen natürlich wieder die Frauen im Fokus: ihre Sorgen, Nöte und Tränen. Und ihre Verzweiflung   –  stark gespielt von Anneke Kim Sarnau, Emilia Schüle, Nora Tschirner und Herfurth selbst.

Und so erzählt der Film „Wunderschöner“ zum Beispiel von Nadine (Anneke Kim Sarnau), die mit aller Macht gegen die ersten Fältchen und das Älterwerden kämpft – doch ihr Mann Philipp (Godehard Giese), ein Finanzsenator, landet trotzdem bei einer rumänischen Zwangsprostituierten.

Nadines Tochter Lilly (Emilia Packard) ringt mit Fragen über Selbstbestimmung, während ihr Freund Enno (Levy Rico Arcos) unfreiwillig einen Kurs über „toxische Männlichkeit“ besucht.

Die feministische Lehrerin Vicky (Nora Tschirner) fühlt sich zu ihrem Kollegen Trevor (Malick Bauer) hingezogen, obwohl sie Franz (Maximilian Brückner) vermisst, der sich auf einer Auszeit in den Bergen befindet.

Julie (Emilia Schüle) muss sich am neuen Arbeitsplatz gegen einen übergriffigen Kollegen behaupten, während Sonja (Karoline Herfurth) und Milan (Friedrich Mücke) nach ihrer Trennung in der Familientherapie feststecken – bis Sonja erfährt, dass er jemand Neues hat.

Weltpremiere von „Wunderschöner“ im Zoo-Palast Berlin: mit Monika Fäßler (v. l.), Magdalena Prosteder (Warner Bros.), Levy Rico Arcos, Coco Geraldine Carjell, Kirsten Niehuus, Samuel Schneider, Emilia Schüle, Godehard Giese, Anneke Kim Sarnau, Jasmin Shakeri, Karoline Herfurth, Emilia Packard, Dilara Aylin Ziem, Christopher Doll, Friedrich Mücke, Malick Bauer, Lothar Hellinger, Rúrik Gíslason, Steffen Schier (Warner Bros.), Kinder vorn: Noella Eckstein und Milo Eisenblätter.
Weltpremiere von „Wunderschöner“ im Zoo-Palast Berlin: mit Monika Fäßler (v. l.), Magdalena Prosteder (Warner Bros.), Levy Rico Arcos, Coco Geraldine Carjell, Kirsten Niehuus, Samuel Schneider, Emilia Schüle, Godehard Giese, Anneke Kim Sarnau, Jasmin Shakeri, Karoline Herfurth, Emilia Packard, Dilara Aylin Ziem, Christopher Doll, Friedrich Mücke, Malick Bauer, Lothar Hellinger, Rúrik Gíslason, Steffen Schier (Warner Bros.), Kinder vorn: Noella Eckstein und Milo Eisenblätter.André Mischke/Warner Bros.

„Wunderschöner“ ist ein Film über Frauen, die nicht nur sexy sein, sondern endlich gehört werden wollen. Hauptdarstellerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Karoline Herfurth sagte im Zoo-Palast: „Wir wollten erzählen: Warum steht der Körper der Frauen eigentlich so im Fokus?“

Auch Frauen quälen Frauen in „Wunderschöner“

Friedrich Mücke ergänzte: „Der Film zieht die Schrauben um Körperdruck noch mal enger. Und für uns Männer wirft das die Frage auf: Wie wollen wir uns dazu verhalten?“

Wie schlau von Karoline Herfurth übrigens zu zeigen, dass den Druck auf das „schwache Geschlecht“ nicht nur Männer ausüben. Es gibt genug Frauen, die das ebenfalls sehr gut beherrschen.

Filmszene aus „Wunderschöner“ mit Karoline Herfurth.
Filmszene aus „Wunderschöner“ mit Karoline Herfurth.Warner Bros.

Irritierend stark sind in dem Zusammenhang die giftigen Auftritte von Anja Kling im Film – als ruhmsüchtige, herrische und skrupellos-zynische TV-Frau, die übergriffige Männer in Schutz nimmt und weibliche Opfer in die sprichwörtliche Wüste schickt. Ganz nach dem Motto: selbst schuld!

Bei der Weltpremiere von „Wunderschöner“ im Zoo-Palast in Berlin gab es Tränen, Lacher und am Schluss viel Applaus. Der Kinofilm wurde vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert. ■