Zwei Feueranschläge in einer Nacht. Erst brannten Fahrzeuge der Telekom in Berlin-Lichtenberg, wenig später gingen mehrere Transporter von Amazon in Berlin-Britz in Flammen auf. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, erklärte am Morgen ein Polizeisprecher dem KURIER. Mittags bekannten sich Linksextreme zu dem Anschlag.
Tatort 1: die Buchberger Straße in Lichtenberg. Hier brannten in der Nacht 17 Fahrzeuge der Deutschen Telekom auf einem Betriebshof, wie der rbb berichtet. Feuerwehr und Polizei wurden um 2.56 Uhr alarmiert. Das Feuer war gleich an mehreren Stellen ausgebrochen, was auf einen Anschlag hindeutet.
19 Amazon-Transporter gehen in Flammen auf
Tatort 2: der Koppelweg in Berlin-Britz, 13 Kilometer von Tatort 1 entfernt. Fast zeitgleich brannten auf dem Firmenparkplatz von Amazon 19 Transporter. Die Feuerwehr bekam auch diesen Brand, der um 2.59 Uhr gemeldet wurde, nach rund einer Stunde unter Kontrolle. Verletzt wurde niemand, doch der Sachschaden ist hoch. Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung. Insgesamt 91 Kräfte der Feuerwehr waren bei beiden Bränden im Einsatz
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— Berliner Feuerwehr (@Berliner_Fw) June 17, 2025
Eine bisher unbekannte Gruppe bekannte sich mittags zu den beiden Anschlägen. Unter der Überschrift „Antimilitaristischer Angriff auf Militärkollaborateure Amazon und Telekom“ heißt es auf dem linksextremen Portal Indymedia: „Beide Firmen profitieren immens von der globalen Militarisierung und den sich ausbreitenden Kriegen. Deswegen ist es richtig, sie zu sabotieren.“
Vor einer Woche gab es den ersten Feueranschlag
Die Zahl der Feueranschläge in und um Berlin nimmt gerade wieder zu. Erst vor einer Woche gingen mehrere Fahrzeuge in einem Gewerbegebiet in Schönwalde-Glien in Flammen auf. 14 Transporter brannten komplett aus, 23 weitere wurden schwer beschädigt. Die Polizei schätzte den Schaden zunächst auf 800.000 Euro.
Auch hier hieß es zunächst, dass Fahrzeuge von Amazon betroffen seien. Doch ein Unternehmenssprecher ließ später mitteilen, dass keiner der Transporter im Auftrag von Amazon gefahren sei.

Inhaber der in Schönwalde-Glien vom Brand betroffenen Firma ist Todo Transporte mit Sitz im Gewerbegebiet Am Erlenbruch und in Schönwalde-Siedlung, berichtete die Märkische Allgemeine. „Ob es Anhaltspunkte für eine politische Motivation gibt, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen“, sagte hier ein Polizeisprecher.