Scheiben zersplitterten, der Knall einer heftigen Explosion weckte das ganze Viertel auf. In der Nacht zu Sonntag kam es zu einer Detonation in Gropiusstadt (Berlin-Neukölln). Ein 82-Jähriger wurde dabei getötet, zwei Häuser mussten evakuiert werden.
Kurz nach Mitternacht, gegen 0.15 Uhr: Eine Anwohnerin meldet in der Ringslebenstraße in Gropiusstadt eine Detonation, nachdem sie einen lauten Knall und einen ausgelösten Rauchmelder wahrgenommen hat. Feuerwehr und Polizei werden alarmiert.
Nach der Explosion: Tote Person wird in Wohnung gefunden
Zahlreiche Anwohner aus den beiden Häusern, die später evakuiert wurden, sprechen von einer lauten, sehr starken Explosion, berichtet unser Nachtreporter vor Ort. Alarm im ganzen Viertel.
Als die Feuerwehr eintrifft, können sie die betreffende Wohnung im dritten Obergeschoss einen Hauses schnell ausfindig machen. In der Wohnung finden die Einsatzkräfte einen leblosen 82 Jahre alten Mann vor, der nach bisherigem Kenntnisstand durch die Wucht der Explosion eines gefährlichen Gegenstandes getötet wurde, berichtet ein Polizeisprecher am Morgen. Zudem waren die Fensterscheiben der Wohnung zerborsten.
Weil aber so schnell nicht geklärt werden konnte, wodurch die Explosion herbeigeführt wurde und ob vielleicht noch explosive, gefährliche Reste in der Wohnung sind, mussten das Haus mit der beschädigten Wohnung und das Nachbarhaus vorsichtshalber geräumt werden. Ein Fall für die Kriminaltechniker beziehungsweise Sprengstoffspezialisten, die auch alarmiert wurden.
44 Mieter werden nach der Explosion evakuiert
Dann begann das lange Warten für die 44 evakuierten Mieter. Sie mussten die Nacht bei Freunden oder in einem bereitgestellten BVG-Bus verbringen, ehe sie am frühen Morgen wieder zurück in ihre Wohnungen durften. Denn zum Glück: Durch die Kriminaltechniker wurden keine weiteren gefährlichen Sprengstoffe in der Wohnung gefunden.

Jetzt wird nach der Ursache der Explosion gesucht. Unklar war am Morgen noch, ob die Explosion durch ein missglücktes Experiment ausgelöst wurde oder ob die Detonation in suizidaler Absicht erfolgte, wie ein Polizeisprecher am Morgen zum KURIER sagt. Um was für einen gefährlichen Gegenstand es sich gehandelt hat und wie es zu der Explosion kam, ermittelt nun die Kriminalpolizei.
Auffällig: Die durch die Druckwelle der Explosion zerstörten Scheiben in der betreffenden Wohnung sehen aus, als ob sie von Projektilen perforiert wurde. Überall kreisförmige Einschläge, von denen lange Risse durch das Glas ausgehen.
Die Ringslebenstraße musste von der Straße Am Buschfeld bis zum Kölner Damm von 2.40 Uhr bis kurz nach 6 Uhr gesperrt werden. Der öffentliche Nahverkehr war davon nicht betroffen.