Mutiger Auftritt auf der Berlinale. Der 1985 in London geborene Schauspieler Adam Pearson (39) stellte in Berlin den Film „A Different Man“ vor. Das Gesicht des Briten ist vollends entstellt.
Adam Pearson leidet an Neurofibromatose, auch als Recklinghausen-Krankheit bekannt. Diese genetische Erkrankung führt zur Bildung von Tumoren auf Nervenzellen und kann verschiedene Organsysteme beeinflussen. Pearson ist die Krankheit längst nicht mehr peinlich. Er hat sich mehrfach öffentlich für die Aufklärung über Neurofibromatose eingesetzt und auch in verschiedenen Medienprojekten mitgewirkt, um das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen.
Jetzt stellte Adam Pearson sich ins Blitzlichtgewitter der Berlinale-Fotografen und genoss diesen Augenblick sichtlich. Der düstere Wettbewerbs-Thriller „A Different Man“ von Aaron Schimberg erzählt von einem Schauspieler, der sich einem chirurgischen Eingriff unterzieht, um sein Aussehen drastisch zu verändern, was natürlich Auswirkungen auf sein Leben hat.

Auf der Pressekonferenz sagte Adam Pearson zu seiner Krankheit: „Wenn Sie mich fragen, die Zuschauer sind viel intelligenter, als man glaubt. [...] Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr wird das zu einem Alltagsphänomen.“
Adam Pearson will die Leute nicht verstören und schocken
Und weiter: „Je mehr Leute wir sehen, die nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen, desto mehr gewöhnen wir uns an den Anblick. Die Leute sehen doch sowieso alle anders aus.“ Schön, dass der britische Schauspieler seinen Humor behalten hat.
Pearson lebt seit seinem fünften Lebensjahr mit der Krankheit. Wichtig für den studierten Betriebswirt ist, dass er die Leute nicht verstört oder gar schockt.