Ein Flughafen ist dazu da, dass man auch weit entfernte Ziele möglichst schnell und komfortabel erreichen kann. Mit dem Hauptstadtflughafen BER ist das aber so eine Sache. Es gibt kaum Langstreckenflüge, die man von einem Hauptstadtflughafen erwarten würde. Ohne Umsteigen über Frankfurt oder München geht wenig. Jetzt könnte sich das ändern: Wie es aussieht, wird die Fluggesellschaft Emirates Landerechte für den BER bekommen.
Bisher dürfen die Emirates-Maschinen aus Dubai nur vier deutsche Flughäfen anfliegen – Frankfurt (Main), München, Düsseldorf und Hamburg. Platzhirsch Lufthansa verteidigt den deutschen Luftraum gegen Konkurrenz, die Landesregierungen von Bayern (München) und Hessen (Frankfurt a. Main) wollen die bei ihnen beheimateten Flug-Drehkreuze schützen.
Seit Jahren will Emirates Berlin anfliegen
Auch die Bundesregierung blockierte die Expansion von Emirates. Bislang. Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll die Airline, die von einem Onkel des Emirs von Dubai geführt wird, bald den BER anfliegen dürfen.
Schon seit Jahren will die Fluggesellschaft aus dem Nahen Osten Berlin direkt anfliegen, da Berlin und das ganze Einzugsgebiet „nach Ansicht von Emirates trotz des großen neuen Flughafens nicht gut genug mit der Welt verbunden ist“.
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) forderte unlängst eine bessere Anbindung des Hauptstadtflughafens BER an den internationalen Luftverkehr. „Wir müssen die Wirtschaft in Ostdeutschland stärken – dazu zählt auch ein leistungsfähiger Flughafen mit internationalen Anbindungen“, sagte Wegner. „Wir haben mit dem BER einen hervorragenden Flughafen in Ostdeutschland, doch Berlin und Ostdeutschland sind derzeit vom internationalen Luftverkehr weitgehend abgeschnitten“, kritisierte der CDU-Politiker.

Er bemängelte vor allem, dass es in Schönefeld zu wenig Langstreckenflüge gebe. Ähnliche Kritik kommt aus der Berliner Wirtschaft und der Tourismusbranche. Zusammen mit den anderen Ministerpräsidenten aus dem Osten setzte er sich beim Bundeskanzler dafür ein, dass der BER endlich besser angebunden wird. Das sei für die wirtschaftliche Entwicklung in ganz Ostdeutschland wichtig. „Und es ist auch ein Zeichen der Gerechtigkeit nach 35 Jahren deutscher Einheit“, betonte Wegner.
Flughafen BER: Bisher nur acht Langstreckenziele
Bislang sieht es in Sachen Langstreckenflügen am BER mau aus. Lediglich New York (täglich mit United Airlines), Peking (fünfmal wöchentlich mit Hainan Airlines), Doha (bis zu dreimal täglich mit Qatar Airways), Abu Dhabi (dreimal pro Woche mit Eurowings) und Dschidda (dreimal pro Woche mit flynas und zweimal pro Woche mit Eurowings) werden direkt angeflogen. Im Sommer kommen dann noch Montreal (Air Canada) und Toronto (Air Transat) dazu.


