Das Shoppingcenter Eastgate in Marzahn – es hat seine besten Tage hinter sich. Einst als glitzerndes Vorzeigemodell 2005 eröffnet, bestimmen jetzt Ladensterben und unter der Woche oft gähnende Leere das Bild. Wie also sieht die Zukunft des Eastgates aus?
Das aktuelle Bild ist trist: Vor allem in der oberen Etage gibt es eine leere Ladenfläche neben der nächsten. Die wenigen Besucher, die sich an einem normalen Wochentag am Nachmittag hier tummeln, sind 60 plus – mindestens. Junge Leute, die aus Lust am Bummeln hierherkommen, sieht man fast gar nicht. Ein trauriges Bild.
Eastgate-Centermanager Peer Hamann erklärt gegenüber der Berliner Zeitung, dass das Einkaufszentrum derzeit in einer „Umstrukturierungsphase“ stecke. Dies sei „ein Faktum, dass unsererseits genutzt wird, um das Center im Wettbewerbsumfeld weiter zu festigen und mit neuen Konzepten kompetitiv auszurichten.“
KURIER-Leser stöhnen über Eastgate in Marzahn
Heißt also? Was passiert mit dem einst so beliebten Eastgate? Wie schlimm steht es wirklich um das Shoppingcenter? „Ich bin dort oft zum Einkaufen, gehe sehr gerne dort hin und leer ist es auch gar nicht“, erklärt auf Facebook eine Eastgate-Liebhaberin. Vor allem Menschen aus der Umgebung nutzen die Läden mit Dingen für den täglichen Bedarf. Lebensmitte, Drogerien – das findet man hier.
Aber: „Das Problem ist einfach, dass es online günstiger ist, trotz Versand und deren Kosten, als es vor Ort zu kaufen. Beispielsweise kostet ein Parfum von Douglas aus Freiburg aus irgendeinem Grund weniger als das gleiche Produkt im Douglas im Eastgate. Der Zeitaufwand, dass zu bestellen ist deutlich weniger intensiv, als ins Eastgate zu gehen. Die Zukunft der Einkaufszentren ist vorbei“, klagt ein User auf Facebook, nachdem der KURIER über das Ladensterben im Eastgate berichtet hatte.

Eine Meinung, der sich viele Menschen nur anschließen können. Es gäbe „zu viele Center, die man hat in Berlin.“ Dazu käme, „dass viele Menschen sich kaum bis gar nichts mehr leisten können.“
Eastgate in Marzahn vor großen Herausforderungen
Ideen, wie man das Eastgate wieder attraktiv machen könnte, gibt es aber auch. So hat etwas eine Userin folgende Idee: „Vielleicht sollte man im oberen Bereich ein Studenten- und Seniorenheim einrichten. Für beide Gruppen sollten die Mieten bezahlbar sein. In der unteren Etage wichtige Geschäfte - Lebensmittel, Friseur, Blumen usw. und in der dritten Etage könnte man Ärzte und eine Kita ansiedeln. Und dann könnte man endlich die Marzahner Promenade wieder mit vernünftigen Geschäften beleben.“ Sie selbst gehe unglaublich ungern ins Eastgate. „Diese Riesenhallen schrecken mich ab.“
Bleibt die Frage, was der Eigentümer mit seiner Ankündigung meint, das Center mit „neuen Konzepten kompetitiv auszurichten“. Ab April, so verspricht er, soll es wieder weniger Leerstand geben. Vielleicht kommen dann auch wieder mehr Besucher. ■