Viele Berliner werden es wohl kaum glauben, aber: Der Görlitzer Park wird nun wahrhaftig eingezäunt. Schon vor Jahren wurde das umstrittene Projekt im Kampf gegen das Drogenproblem in Kreuzberg angekündigt. Jetzt folgt auch die Umsetzung: Der erste Zaun steht.
Hoch genug? So sieht der neue Zaun am Görlitzer Park aus

Bittere Ironie: Kurz vor dem Jahrestag des Mauerfalls am 9. November wurde nun der erste „Baustein“ für den eingezäunten Görlitzer Park gesetzt. Nur soll eben diese „Mauer“ für mehr Sicherheit der Anwohner in Kreuzberg sorgen – im Kampf gegen die Drogen-Eskapaden im Görlitzer Park.
Nun geht der Bau des umstrittenen Zauns – viele halten die Maßnahme für die falsche Lösung – tatsächlich los: Eines der ersten Tore mit Drehkreuz ist am Mittwoch an einem Eingang an der Ecke Görlitzer Straße und Görlitzer Ufer aufgebaut worden. An der Wiener Straße begrenzt jetzt auch ein erster Metallzaun die Gebüsche am Rand des Parks über einige Hundert Meter.
Besonders hoch sieht er nicht aus, wird aber wohl seinen Zweck erfüllen. Der neue Zaun und das Eingangstor sind aus dunklem Metall und deutlich kleiner und unauffälliger als beispielsweise der Zaun und die großen Drehkreuz-Tore am Tempelhofer Feld.

300 Meter Zäune plus 16 Stahltore – damit der Görli nachts geschlossen werden kann
In den kommenden Wochen werden noch viel mehr solcher Zäune (insgesamt 300 Meter) rund um den Görlitzer Park aufgestellt. Sie schließen Lücken der schon auf zwei Kilometer stehenden Mauern und Zäune. Laut der Ausschreibung sind auch noch 16 Tore aus Stahl geplant, dazu acht große Drehkreuze in „vandalismussicherer Ausführung“. Bis zum Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten fertig sein.

Künftig soll die Anlage nach den umstrittenen Plänen des Senats nachts verschlossen werden – um den ausufernden Drogenhandel und andere Kriminalität auf dem großen Gelände einzudämmen. Die geplanten Schließzeiten sind im Winter zwischen 22 Uhr und 6 Uhr, im Sommer erst ab 23 Uhr.




