Zwar muss der Abriss-Bagger wegen Bau-Stopps ruhen. Doch Bausenator Christian Gaebler (SPD) lässt nicht locker, um für neue Wohnungen das SEZ in Berlin-Friedrichshain abzureißen. Er und die Wohnungsbaugesellschaft WBM präsentieren jetzt die Machbarkeitsstudie. Sie zeigt, wie platt es an der Landsberger Allee aussehen wird, wenn man das einstige DDR-Spaßbad platt gemacht hat.
Als würden an der Landsberger Allee/Ecke Danziger Straße nicht schon genug Plattenbauten stehen. Laut der Machbarkeitsstudie können es dort bald 680 Plattenbauwohnungen mehr werden, die auf dem SEZ-Areal entstehen sollen. Das wären sogar 100 mehr Quartiere als ursprünglich von Senat und WBM geplant.
680 Wohnungen auf SEZ-Areal: Bausenator ist happy
Bausenator Gaebler ist happy. „Ich freue mich besonders über die gestiegene Zahl der Wohnungen, die dort gebaut werden können“, sagt er. „Das ist genau das, was Berlin braucht.“ Und weiter: „Auf dem Areal des SEZ soll ein lebendiges und nachhaltiges Quartier entstehen, das den Bedürfnissen aller Berlinerinnen und Berliner gerecht wird. Dazu gehören bezahlbare Wohnungen, eine Schule, Frei- und Grünflächen sowie Sportangebote.“

Auf Entwürfen sieht man: In Serie gefertigte Betonklötzer werden die Wohnungen entstehen. Es soll ja mit dem Bauen schnell gehen. Schon Ende 2026, also in knapp einem Jahr, sollen die Arbeiten losgehen. „Etwa 1500 Menschen werden hier ein neues Zuhause bekommen“, sagt WBM-Chef Lars Dormeyer.
SEZ-Areal: Nur die Hälfte der Wohnungen sind bezahlbar
Allerdings werden nicht alle 680 Wohnungen bezahlbar sein. Denn das sagt der WBM-Chef auch: Nur die Hälfte der Wohnungen auf dem SEZ-Areal werden gefördert. Dennoch soll sich die Berliner über diesen neuen Kiez freuen. „Die Machbarkeitsstudie macht deutlich, welches große Potenzial dieser Standort für die Stadtentwicklung Berlins bietet“, sagt Dormeyer.
Denn laut einer WBM-Mitteilung sind in den Wohnklötzern entlang der Landsberger Allee Gewerbe sowie Dienstleistungs- und Sportnutzungen im Erdgeschoss geplant. Im Innenbereich wird das Quartier eine Art Park bekommen. Dazu kommt eine Schule.

Ein Historien-Parcours ist geplant. Er soll die Geschichte des Standorts erlebbar machen, heißt es bei der WBM. Vielfältige Sport- und Bewegungsangebote sind vorgesehen.
Mega-Kiez: Nicht viel erinnert an das SEZ
Was dabei an Erinnerungsstücken vom DDR-Spaßbad übrig bleibt, ist nicht viel. „Als historisches Zeichen sollen markante Bauelemente des früheren SEZ – wie Fachwerkstützen der ehemaligen Schwimmhalle und charakteristische Gestaltungselemente – erhalten und sichtbar in das neue Quartier integriert werden.“

Ob das auch im Interesse des Berliner Denkmalamtschef Christoph Rauhut ist? Er und seine Behörde (sind dem Bausenator unterstellt) wollten zwar das SEZ nicht unter Schutz stellen. Deswegen müsse man es aber auch nicht abreißen, hatte Rauhut jetzt auch gesagt.




