Für Fans des Kaufhaus-Giganten Galeria Karstadt Kaufhof ist es das Ende einer Ära: Jahrzehntelang prägten die Namen Karstadt und Kaufhof das Bild deutsche Innenstädte – nun werden die Bezeichnungen komplett getilgt. Der Grund: Mit Wirkung zum 1. August hob das Essener Amtsgericht das im Januar begonnene Insolvenzverfahren auf – dem angeschlagenen Unternehmen wird dadurch ein Neustart ermöglicht. Und das hat auch Folgen für den Namen: Das Unternehmen heißt fortan nur noch Galeria.
Karstadt und Kaufhof sind ein Stück Shopping-Geschichte – nun verschwinden die Namen
Viele Erinnerungen hängen an den Kaufhäusern von Karstadt und Kaufhof: Das Bummeln durch die Warenhäuser, das Einkaufen von Weihnachtsgeschenken, das Staunen über das prächtige Sortiment: Früher waren die Kaufhäuser der Warenhaus-Giganten regelrechte Ausflugsziele. Doch nun endet auch bezüglich der Namen eine echte Kaufhaus-Ära: Ab dem 1. August heißt das Unternehmen nur noch „Galeria“, Karstadt und Kaufhof sind damit endgültig Geschichte.
Bereits 2018 wurde eine Fusion der einstigen Kaufhaus-Konkurrenten eingeleitet, das Ergebnis war der Name Galeria Karstadt Kaufhof. Das Unternehmen machte mehrere Krisen durch. Am 9. Januar 2024 wurde zum inzwischen dritten Mal innerhalb von drei Jahren einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. Bereits Ende Mai stimmten die Gläubiger dem Insolvenzplan zu, machten den Weg frei für die Sanierung und die Rettung des Handelsriesen.

Ebenfalls mit Wirkung zum 1. August hat das Unternehmen nun neue Eigentümer. Die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz haben nun das Sagen bei der Galeria S.à r.l. & Co. KG, wie der neue Firmenname lautet. S.à r.l ist ein französisches Kürzel, das für die Rechtsform „Société à responsabilité limitée“ steht, also Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Galeria-Mutterkonzern Naboo Holdings S.à r.l. sitzt in Luxemburg.
Galeria ist noch mit 93 Filialen in Deutschland vertreten, doch es sollen weniger werden.
Das Unternehmen Galeria hat momentan noch 92 Filialen in Deutschland, bis Anfang September wird sich die Zahl aber noch einmal reduzieren. Laut Berichten sollen dann insgesamt 82 Filialen übrig bleiben. Noch vor vier Jahren waren es mehr als doppelt so viele, und zwar 171. Künftig wird das Unternehmen bundesweit rund 12.000 Beschäftige haben. In Berlin ist der Kaufhaus-Konzern momentan laut Website noch an acht Standorten vertreten, darunter am Hermannplatz, am Kurfürstendamm, im Ring-Center und in der Schloßstraße. Auch am Alexanderplatz gibt es noch das Galeria-Kaufhaus, zu DDR-Zeiten berühmt als Centrum Warenhaus. Nach der Wende wurde es von der Metro AG übernommen und modernisiert.
Der Chef von Galeria zeigt sich laut Berichten übrigens zuversichtlich, dass das Kaufhaus trotz neuem Namen eine glänzende Zukunft vor sich hat. Olivier Van den Bossche setzt darauf, sich auf die Kernkompetenz als Warenhaus zu konzentrieren, von den Galeria-Reisebüros hat sich die Firma getrennt. Die verbliebenen Filialen sollen modernisiert werden, „um eine attraktive Einkaufsatmosphäre und ein ideales Einkaufserlebnis zu bieten“, wie es Van den Bossche formuliert. ■