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Aldi in Berlin: Kassiererin enthüllt irren Kassen-Trick

Die Kasse bei Aldi soll eigentlich Waren zählen. Aber die Aldi-Kasse zählt auch noch was Anderes, verrät eine Kassiererin. Und das ist ungeheuerlich.

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Michael Gstettenbauer/imago
Michael Gstettenbauer/imagoBei Aldi Nord steigt der Druck, sagt eine Kassiererin.

Hinter den Kulissen eines der größten Discounter-Giganten Deutschlands, Aldi Nord, herrscht offenbar ein enormer Druck auf die Mitarbeiter. Einblicke einer Aldi-Kassiererin aus Berlin enthüllen eine Arbeitsatmosphäre, die alles andere als entspannt ist. Natürlich ist Aldi nicht das einzige Unternehmen, in dem die Arbeitsbelastung steigt. Überall nimmt der Druck zu. Aber die jetzt enthüllten Details schocken doch.

Die Aldi-Angestellte beschreibt in einem Bericht von Berlin-Live einen wahren Wettlauf gegen die Zeit. So werde an der Kasse genau gemessen, wie viele Artikel pro Minute über den Scanner gehen. Wer nicht auf die geforderten 3000 Anschläge kommt, muss mit Konsequenzen rechnen.

Rote Vermerke und unangenehme Gespräche mit Vorgesetzten sind die Folge, und der Druck von oben nimmt weiter zu. Am Ende jeder Schicht zeigt ein Ausdruck, ob die Vorgaben eingehalten wurden – eine Belastung, die das Nervenkostüm der Mitarbeiter oft nicht ohne Folgen bleibt.

Die Kassiererin berichtet weiter, dass nicht nur die eigene Arbeitsgeschwindigkeit gemessen werde, sondern auch die Zeit, die Kunden beim Einpacken oder Bezahlen benötigen. Die wird  dann von der Arbeitszeit der Mitarbeitenden abgezogen.

An der Kasse von Aldi läuft die Uhr: Es geht um Zeit!

Besonders ärgerlich: Früher konnte man durch einen Trick die Zeit stoppen, heute läuft die „Uhr“ allerdings erbarmungslos weiter. Eine Stoppuhr, wie sie die Mitarbeiterin beschreibt, wollte Aldi auf Anfrage von Berlin-Live aber nicht bestätigen.

Auch beim Auspacken neuer Waren gibt es offenbar strenge Vorgaben: In nur 30 Minuten soll eine ganze Palette leergeräumt sein. Die Mitarbeiter werden regelrecht zu Maschinen gemacht, klagt die Kassiererin. Sie beschreibt den enormen Druck, der auf den Angestellten lastet, und sieht darin auch den Grund für die zunehmende Unzufriedenheit der Kundschaft.

Beschwerden seien an der Tagesordnung, weil die angespannte Atmosphäre selbst den Kunden nicht entgehe. „Das ist für uns purer Stress und unglaublich schwer, in der Situation noch freundlich zu bleiben. Auch wenn es einem selbst total Leid tut“, rechtfertigt sich die Kassiererin bei Berlin-Live.

An der Aldi-Kasse ist Zeit die heißeste Ware.
An der Aldi-Kasse ist Zeit die heißeste Ware.Uwe Meinhold/imago

Aldi selbst gibt sich in seiner Stellungnahme hingegen gelassen. Man schätze die Mitarbeitenden sehr und lege großen Wert auf deren Förderung. Defizite würden durch Schulungen behoben, betonte ein Sprecher des Unternehmens. Es gehe nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um den Umgang mit den Kunden.

„Dass die Aldi Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitsumfeld zufrieden sind, bestätigt unter anderem die lange durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit bei Aldi Nord“, so der Sprecher. ■