Damit Berlin nicht absäuft! Überlaufbecken nahe der BND-Zentrale soll die Hauptstadt vor nächster Sintflut retten
Auch Fäkalien und Abwasser aus der Kanalisation können so nicht mehr in die Spree gespült werden, hoffen Ingenieure.

Berlin droht abzusaufen und die Spree mit Fäkalien vollzulaufen. Schuld sind Starkregen, deren Zahl in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Aus diesem Grund hat Berlin immer mehr unterirdische Überlaufbecken in der Stadt geplant. Eines davon liegt ganz in der Nähe des Bundesnachrichtendienstes (BND).
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Damit bei heftigem Regen keine Fäkalien und Abwasser aus der Kanalisation in die Spree gespült werden, haben die Berliner Wasserbetriebe in den vergangenen Jahren Tausende Kubikmeter unterirdische Überlaufbecken gebaut, das größte und vorerst letzte davon entsteht derzeit in BND-Nähe an der Chausseestraße in Berlin-Mitte. „Wir sind im Moment scharf im Zeitplan“, sagte Jens Richter, Bauleiter der Berliner Wasserbetriebe, bei einer Besichtigung der Baustelle am Montag in Berlin.
Zwar sei durch die langsame Geschwindigkeit der Bagger etwas Zeit verloren gegangen. Dennoch sei er optimistisch, dass das Überlaufbecken mit eingebautem Entleerungspumpwerk 2026 in Betrieb gehen könne, sagte Richter. In mehr als 20 Metern Tiefe soll die Anlage künftig fast 17.000 Kubikmeter Wasser fassen. Zum Vergleich: Das sind fast sieben olympische Schwimmbecken.
Überlaufbecken in BND-Nähe soll 2026 in Betrieb gehen
Das Pumpwerk, das sogenannte Radialsystem Berlin IV, ist der letzte große Teil des Stauraumprogramms mit insgesamt über 300.000 Kubikmetern Speicherkapazität. Nach Starkregen soll mithilfe der eingebauten Pumpe das Wasser innerhalb von 24 Stunden abgepumpt werden. Somit soll nicht nur das städtische Abwassersystem entlastet, sondern auch die Zahl der sogenannten Überläufe von Abwasser in die Spree und andere Gewässer reduziert werden.
„Das kann nur eine Maßnahme sein“, sagte Andreas Irmer, Leiter der Abwasserableitung der Berliner Wasserbetriebe. „Wir müssen eigentlich mittel- bis langfristig die Stadt in vielen Punkten umbauen, um das Regenwasser in der Region zu halten.“ Ziel sei es, die Stadt Richtung „Schwammstadt“ umzubauen, einem System, dass das Wasser in der Stadt hält.
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Das Konzept der „Schwammstadt“ sieht vor, dass das Wasser nicht in die Kanäle abfließt, sondern genutzt wird, verdunstet oder versickert und so beispielsweise in trockenen Sommermonaten die innerstädtischen Grünflächen mit Wasser versorgt.