Immer mehr Blitze am Himmel über Berlin: SO schützen Sie sich vor einem tödlichen Gewitter
In Berlin blitzt es sogar häufiger als auf dem Land in Brandenburg, belegen neueste Zahlen des Blitz-Informationsdienstes.

Dass hierzulande die Sommer trotz zunehmender Trockenheit mehr Starkregen mit sich bringen, ist bekannt. Aber es zuckt auch immer öfter am Himmel über Berlin. Die Häufigkeit der Blitze nimmt zu, wie neueste Zahlen belegen.
In Berlin hat es bezogen auf die Fläche im vergangenen Jahr mehr geblitzt als im Vorjahr. Wie aus den Messungen des Blitz-Informationsdienstes von Siemens hervorgeht, gab es 2021 in der Bundeshauptstadt 1,01 Einschläge pro Quadratkilometer, nach 0,8 im Jahr 2020. In Brandenburg wurden 0,81 Einschläge pro Quadratkilometer gemessen und damit deutlich weniger als 2020 (1,2).
Die höchste Dichte wurde in Brandenburg im Landkreis Uckermark mit 2,19 Einschlägen pro Quadratkilometer gemessen. Am geringsten war die Einschlagsdichte mit 0,20 in der Stadt Brandenburg/Havel, wo vergangenes Jahr nur 45 Erdblitze registriert wurden. Das war bundesweit der vorletzte Platz vor der Stadt Solingen (0,18). Der bundesweite Höchstwert stammt aus dem Landkreis Starnberg in Bayern mit einer Dichte von 7,6 pro Quadratkilometer.
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Blitzeinschläge im Freien können lebensgefährlich sein
Blitze entstehen bei Gewittern: Das heftige Auf und Ab von Wasser- und Eisteilchen in der Gewitterwolke führt zu einer Polarisierung der natürlichen Luftelektrizität. Wird das Spannungsfeld zwischen positiver und negativer Ladung zu stark, entlädt sich ein Blitz.
Insgesamt gab es in Deutschland vergangenes Jahr gut 491.000 Blitzeinschläge, knapp 100.000 mehr als 2020. Die stärkste Gewittertätigkeit lag den Messungen zufolge im Juni und Juli. In Brandenburg waren es vergangenes Jahr knapp 23.900 Einschläge und in Berlin 900.
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Ein Blitzeinschlag im Freien kann lebensgefährlich sein. Diese Regeln sollten Sie kennen:
Absolut falsch: Flach auf den Boden legen oder weglaufen
Die gröbsten Fehler bei einem Gewitter sind, entweder mit großen Schritten wegzulaufen oder sich flach auf den Boden zu legen, beides bietet dem Blitz eine breite Angriffsfläche.
Richtig: In die Hocke gehen
Der sicherste Platz bei einem Gewitter ist ein festes Gebäude oder ein geschlossenes Auto, so der Deutsche Feuerwehrverband. Wer aber von einem Gewitter überrascht wird und nirgends mehr Schutz suchen kann, sollte möglichst schnell in die Hocke gehen, in einer natürlichen Bodensenke wäre am besten. Und zwar so: kauernd, die Füße nah zusammen, die Arme um die Knie, Kopf einziehen, den Kontakt zum Boden so klein wie möglich halten. Das reduziert die Gefahr. Wichtig ist aber auch, nicht der höchste Punkt im Gelände zu sein.
Abstand voneinander halten
Außerdem sollte man darauf achten, dass man nicht in Gruppen Schutz sucht, sondern nur einzeln. Man sollte mindestens einen Meter oder besser noch mehr Abstand zu anderen Menschen halten.
Hände weg von Metall
Sobald ein Gewitter aufzieht: Finger weg von metallenen Gegenständen wie Wanderstöcken, Golfschlägern und Karabinern – das gilt natürlich auch für einen Regenschirm. Metall leitet den Strom besonders gut. Diese Dinge gehören mindestens fünf Meter weit weg. Achtung: Auch Handy, Geldbeutel und Schlüssel enthalten Metall.
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Lebensgefährlicher Merkspruch: „Buchen sollst du suchen ...“
Der Blitz schlägt meistens in die höchste Erhebung ein. Gefährlich sind darum allein stehende Bäume, Baumgruppen, Masten oder Bergspitzen. Hier sollte man einen Mindestabstand von zehn Metern einhalten.
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