Das Sicherheitsgefühl und die Sauberkeit auf der U-Bahnlinie U 8 hatten zuletzt mächtig gelitten. Den Ruf als Drogenbahn hat die Linie weg. Die BVG reagierte im Frühjahr daher mit einem Pilotprojekt. Der Putztakt auf den besonders belasteten Bahnhöfen wurde erhöht, Reinigungskräfte wurden von Sicherheitsmitarbeitern begleitet, man zeigte Präsenz und wischte öfter feucht durch. Mit Erfolg, jetzt soll das Vorgehen auch an anderen Bahnhöfen Wirkung zeigen.
Für mehr Sicherheit und Sauberkeit in der U-Bahn
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen die gemeinsamen Reinigungs- und Sicherheitsstreifen neben der U8 auf weitere U-Bahnlinien ausweiten. „Ab sofort sind die gemeinsamen Teams nicht mehr nur auf der U8 unterwegs, sondern zusätzlich auf weiteren Schwerpunktbahnhöfen“, teilte das Unternehmen mit. „Die Ausweitung beginnt zunächst auf der Linie U7 zwischen den Bahnhöfen Neukölln und Yorckstraße sowie auf der U5 zwischen Alexanderplatz und Lichtenberg.“
Es ist die letzte von drei Testphasen dieses Projekts, mit denen die BVG im Frühjahr begonnen hat. Die BVG will mit dem Einsatz der zusätzlichen Schichten das Sicherheitsempfinden und die Sauberkeit im U-Bahnverkehr erhöhen.
Erste Phase startete auf der U8
In einer ersten Phase des Projekts waren deshalb bereits Sicherheits- und Reinigungskräfte drei Monate lang rund um die Uhr auf der U8 zwischen den Stationen Jannowitzbrücke und Hermannstraße unterwegs. Im Mai wurden die Streifen auf weitere Abschnitte ausgeweitet.
Die nun angelaufene Phase auf den weiteren Linien soll bis Ende März laufen. Ein weiterer Fokus soll dabei bei ausgewählten Stationen auch auf der Reinigung der Aufzugschächte liegen.

Die Rückmeldungen sind positiv. Etwa die Hälfte von rund 8.000 befragten U-Bahn-Fahrgästen hätten die Verbesserung eigenen Angaben zufolge bemerkt, hieß es. Auf der U 8 werden heute 50 Prozent mehr Reinigungs- und 70 Prozent mehr Sicherheitsleistungen abgerufen als zuvor. Zugleich begann die BVG damit, dunkle Ecken besser zu beleuchten sowie da und dort Wände zu streichen.
„Sauberkeit und Sicherheit sind Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Verkehrswende“, teilte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bei einem Besuch der Beschäftigten mit. „Nur wenn sich alle Berlinerinnen und Berliner in den öffentlichen Verkehrsmitteln sicher fühlen, werden sie den Nahverkehr noch stärker nutzen.“
Für den Brennpunktbahnhof Kottbusser Tor hat die BVG noch einige weitere Verbesserungen im Blick, schreibt die Berliner Zeitung: Die Station Kottbusser Tor soll Musterbahnhof werden. Die BVG will ab Januar 2025 verschiedene Technologien konzentriert an einem Ort einsetzen. So können sich Fahrgäste, denen in dem U-Bahnhof etwas auffällt, bald per WhatsApp direkt an die BVG-Leitstelle wenden. Außerdem soll neuartige Videotechnik eingesetzt werden, die automatisch Kontakt mit der Leitstelle aufnimmt, wenn jemand ein Gleis betritt.
Und noch eine wichtige Änderung soll kommen: Fest geplant, aber noch nicht beschlossen sei die Verlängerung der Speicherfrist für Videoaufnahmen, hieß es laut Berliner Zeitung. Derzeit werden Kamerabilder nach 48 Stunden automatisch gelöscht. Künftig sollen sie 96 Stunden lang gespeichert werden. ■