Dutzende Verstöße

Bußgeld bis 5000 Euro: Berliner, hört auf, die Wildtiere zu füttern!

Wer ein Herz für Wildtiere hat, der will sie bei Schnee und Eis besonders gern füttern. In Berlin ist das verboten. Und es kann teuer werden.

Teilen
Waschbären werden von Nahrung angelockt. Wer sie einmal unterm Dach hat, wird sie nur schwer wieder los.
Waschbären werden von Nahrung angelockt. Wer sie einmal unterm Dach hat, wird sie nur schwer wieder los.Blickwinkel/imago

Wildtiere sind was Schönes, besonders in der Stadt. Wenn Füchse, Wildschweine, Waschbären und Co. plötzlich in Parks oder an der Tram-Haltestelle stehen, finden das viele putzig. Allerdings können Wildtiere Krankheiten übertragen. Sie sind invasiv und fressen viele Kleinsäugetiere. Wildtiere kommen nach Berlin, weil sie in der Stadt Nahrung finden. Auch deshalb ist das Füttern von Wildtieren verboten.

Immer wieder halten sich Menschen in Berlin aber nicht an das Verbot des Fütterns von Wildtieren. Dazu gibt es jetzt Zahlen: In den Jahren 2020 bis 2023 sind 37 Verstöße gemeldet worden, erläuterte die Senatsverwaltung für Umwelt auf dpa-Anfrage zu einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Dennis Haustein.

Von diesen Vorfällen seien nicht alle mit einem Bußgeld geahndet worden, erklärte die Behörde. Grundsätzlich könne illegale Wildtierfütterung allerdings mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet werden.

„Artfremdes“ Futter schadet Wildtieren

Um Parkbesucherinnen und -besucher auf das Verbot hinzuweisen, bemühten sich die betroffenen Akteure um eine Verbesserung der Aufklärungsarbeit, „insbesondere über Beratungstätigkeiten vor Ort“, teilte der Senat weiter mit. In Berlins Parkregeln wird das Fütterungsverbot unter anderem damit begründet, dass die Tiere Wildtiere bleiben und nicht an Fütterungen gewöhnt werden sollen.

Auch Wildschweine suchen in der Stadt nach Nahrung. Wer sie füttert, lockt sie an.
Auch Wildschweine suchen in der Stadt nach Nahrung. Wer sie füttert, lockt sie an.Imagebroker/imago

Zudem schade ihnen „artfremdes“ Futter, daher dürfe man nie Brot oder Lebensmittelreste verfüttern. „Futterreste locken Ratten und andere Schädlinge an. In Gewässern führen sie zu größerer Sauerstoffzehrung und zu Fischsterben“, heißt es außerdem. Zusätzlich gibt es Probleme mit Waschbären, die sich in Dachgeschossen niederlassen, Füchsen, die Mülltonnen durchwühlen, und Wildschweinen, die ganze Vorgärten umpflügen.

Erst kürzlich hatte der Bezirk Steglitz-Zehlendorf an das Verbot erinnert und insbesondere daran appelliert, keine Wildschweine zu füttern. Demnach ist es ein Irrtum zu glauben, dass die Tiere allein nicht genug Nahrung finden. Die Wildtiere hätten vielmehr „hervorragende Strategien“, um mit Futterknappheit umzugehen. Auf menschliche Hilfe seien sie nicht angewiesen. Dadurch drohe vielmehr, dass Wildschweine ihre Scheu vor Menschen verlieren. „Wenn die gesunde Distanz zwischen Wildtieren und Menschen gewahrt bleibt, ist ein gutes Zusammenleben möglich“, hieß es.

Wildtiere werden abhängig vom Menschen

Zusammengefasst kann man sagen, aus diesen Gründen sollte man Wildtiere nicht füttern:

Gesundheitliche Probleme: Die Nahrung, die Menschen bereitstellen, ist oft nicht das, was Wildtiere essen sollten. Es kommt zu Verdauungsproblemen, Mangelernährung oder sogar Krankheiten.

Abhängigkeit: Wenn Wildtiere sich an die bereitgestellte Nahrung gewöhnen, verlieren sie ihre natürlichen Jagd- und Nahrungsbeschaffungsfähigkeiten. Sie werden abhängig von menschlicher Hilfe und haben Schwierigkeiten, ohne diese Nahrungsquelle zu überleben.

Verhaltensänderungen: Das Füttern von Wildtieren kann deren natürliches Verhalten verändern. Sie werden meist aggressiver, wenn sie Essen erwarten oder an Orte gehen, die für sie gefährlich sind, nur weil sie dort gefüttert werden.

Umweltauswirkungen: Das Füttern von Wildtieren zieht oft mehr Tiere an, als die natürliche Umgebung verkraften kann. Dies führt zu Überpopulation und beeinträchtigt den natürlichen Lebensraum und die Nahrungsketten.

Es ist deutlich besser, Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu belassen und sie nicht absichtlich zu füttern. Wenn man Tiere unterstützen möchte, sollte man stattdessen Lebensräume schützen, natürliche Nahrungsquellen erhalten und sich für den Schutz ihrer Umgebung einsetzen.