Höchste Sicherheitsstufe

Biden sagt ab, Selenskyj kommt – Berlin wird zur Festung

Für den Besuch des ukrainischen Präsidenten wird das „ganz große Besteck an Sicherheitsmaßnahmen“ aufgefahren. Das sorgt für jede Menge Straßensperrungen und Parkverbote.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Ein Scharfschütze auf Posten im Berliner Regierungsviertel
Ein Scharfschütze auf Posten im Berliner RegierungsviertelBernd Elmenthaler/imago

Trotz Absage des Staatsbesuches von US-Präsident Joe Biden (81): Berlin wird dennoch zur Festung. Denn statt Biden kommt nun ein anderer Polit-Promi nach Berlin, für den ebenfalls die höchste Gefährdungsstufe gilt: ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46).

Die Sicherheitsvorkehrungen in Berlin, die seit Tagen eigentlich für den US-Präsidenten auf Hochtouren laufen: Die Polizei und andere Behörden können sie nun für Selenskyj weiter machen. Der ukrainische Präsident wird am Freitag (11. Oktober) in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen.

Biden sagt ab, Selenskyj kommt: Damit bleibt es dabei – Berlin wird zur Festung. Mit allem Drum und Dran. Vor allem in der Innenstadt wird es zu weitreichenden Straßensperrungen kommen.

Selenskyj-Besuch sorgt für „das ganz große Besteck an Sicherheitsmaßnahmen“

Betroffen sind vor allem das Regierungsviertel und die Straßen rund um den Großen Stern. Denn dort wird der ukrainische Präsident im Bundeskanzleramt beziehungsweise im Schloss Bellevue, dem Amtssitz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, erwartet.

Möglich sind sogar noch mehr Sperrungen und Parkverbote, auf die sich die Berliner am Freitag einstellen müssen. So ist unklar, ob Selenskyj vom Flughafen mit einer Wagenkolonne oder einem Hubschrauber in die Berliner Innenstadt kommt.

Außerdem rechnet man bei der S-Bahn mit erheblichen Einschränkungen. Züge werden offenbar nicht fahren, wenn der ukrainische Präsident mit seinem Konvoi im Regierungsviertel nahe der dortigen Stadtbahnstrecke unterwegs ist. 

Fakt ist: Der Selenskyj-Besuch „sorgt natürlich für das ganz große Besteck an Sicherheitsmaßnahmen, für die wir alle verfügbaren Menschen in den Dienst holen müssen“, teilte die Gewerkschaft der Polizei mit.

Hunderte Beamte werden am Freitag im Einsatz sein. Polizisten aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei würden als Unterstützung erwartet.

Ihre Aufgabe ist klar: Berlin für den ukrainischen Präsidenten so sicher wie möglich zu machen.  Straßen werden abgesichert, Polizei-Hundestaffeln suchen sie nach Sprengstoff ab, Gullys werden  verschweißt. Die Wasserschutzpolizei ist mit Booten auf der Spree unterwegs, sichert von dort das Regierungsviertel. Scharfschützen werden Posten beziehen. ■