Offiziell ist das Baden im Weißen See in Weißensee nur im Strandbad erlaubt. Doch vielen Besuchern ist das leider egal! Sie ignorieren Verbotsschilder, gehen von sämtlichen Seiten ins Wasser und machen sich im Uferbereich auf ihren Handtüchern breit. Jetzt wird das Wildbaden mit drastischen Mitteln unterbunden. Der Protest von Anwohnern ist programmiert!
Denn eine Hecken-Absperrung rund um den See im Bezirk Pankow soll den Zugang zum Wasser unmöglich machen! Nach etlichen Terminverschiebungen sollen nun im September 2025 die Sanierungsmaßnahmen im Park am Weißen See beginnen. Und die wohl umstrittenste Maßnahme zum Schutz der Natur am See ist die geplante Uferabsperrung durch rund 1,25 Meter hohe Benjeshecken entlang des gesamten Rundwegs um den See.
1,7 Millionen Euro Kosten
Die Benjeshecken bestehen aus aufgeschichtetem Totholz. Äste und Reisig werden aufeinandergestapelt, der Blick auf den See wird verbaut. Nur an zwei Stellen, sogenannten Seebalkonen, kommen Besucher dann noch ans Wasser. Schwimmen? Nur noch im kostenpflichtigen Strandbad möglich! Die Finanzierung stammt aus einem Bundesprogramm zur Klimaanpassung. Insgesamt 1,7 Millionen Euro stehen für die Maßnahme zur Verfügung.

Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) hält diese drastische Maßnahme zum Schutz des Sees für notwendig. Der Uferbereich ist heruntergetrampelt, weder für die Pflanzen- noch für die Tierwelt bietet er einen Lebensraum. Die massive Nutzung des Ufers durch Wildbader, insbesondere an heißen Tagen, gefährde die Uferbereiche und das Schilf, verteidigte Anders-Granitzki die Heckenpläne im Tagesspiegel. Und weder Aufklärung noch Verbotsschilder oder Polizeieinsätze hätten Schwimmer bremsen können.
Auch der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner (SPD), sieht am Weißen See „dringenden Handlungsbedarf, um unseren lokalen natürlichen Begegnungsort zu bewahren“, wie er auf Facebook schreibt. „Gleichzeitig gefährden ungesicherte Badestellen die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher. Wer ins Wasser geht, tut das dort auf eigene Gefahr und ohne jede Aufsicht.“ Der Schutz der Natur durch die Heckenabsperrung hebe „langfristig auch die Lebensqualität der Menschen im Kiez“, ist sich Buchner sicher.
Massiver Protest befürchtet
Doch auch Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) weiß, dass die blickdichte Hecke für neuen Ärger sorgen wird. Die Stadträtin stelle sich auf „das Schlimmste“ ein, sagte sie im Tagesspiegel. Die Maßnahme werde zwar als Freiheitsverlust empfunden, doch sie appelliere an die Einsicht der Berliner. Man könne den See nur erhalten, wenn alle Rücksicht nähmen.