Rettungswege versperrt

Falschparker behindern Rettungswagen: Bezirk greift jetzt durch!

Einsatzfahrzeuge kommen wegen der Autos nicht durch. Ordnungsamt und Feuerwehr ließen auf einem Kontrollgang Wagen versetzen. Weitere Rundgänge angekündigt!

Author - Berliner KURIER
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Es passiert immer öfter: Wegen Falschparkern kommen Fahrzeuge der Feuerwehr nicht zum Einsatzort durch (Symbolfoto).
Es passiert immer öfter: Wegen Falschparkern kommen Fahrzeuge der Feuerwehr nicht zum Einsatzort durch (Symbolfoto).Tim Oelbermann/Imago

Sie parken überall in Berlin ihre Wagen direkt an Straßenecken, blockieren Zufahrten und schalten zur Tarnung die Warnblinkanlage an, während sie in die Bäckerei springen, um Brötchen zu kaufen. Falschparker, die das ordnungswidrige Abstellen ihrer Autos als Lappalie und Kavaliersdelikt sehen, können in manchen Situationen zur echten Gefahr werden! Denn bei Einsätzen kommt die Feuerwehr durch zu eng beparkte Straßen nicht mit ihren Fahrzeugen durch. Und die Zahl der Falschparker steigt!

Falschparker an Kreuzungen und Straßenecken

Deshalb schlagen das Ordnungsamt Tempelhof-Schöneberg und die Berliner Feuerwehr jetzt Alarm. Denn für die Sicherheit ist es unerlässlich, dass Kreuzungsbereiche, Straßenecken und Halteverbotszonen beachtet werden. Insbesondere in Wohngebieten wie Friedenau wird der Einsatz von Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen erheblich erschwert, heißt es in einer Mitteilung des Bezirks zum gemeinsamen Kontrollgang mit Feuerwehrleuten.

Beim gemeinsamen Kontrollgang wurden insgesamt drei Autos versetzt.
Beim gemeinsamen Kontrollgang wurden insgesamt drei Autos versetzt.Bündnis90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg

Falschparker behindern Notfalleinsätze

Für große Einsatzfahrzeuge wie Löschwagen oder Rettungswagen wird das Rangieren nahezu unmöglich. Die Folgen sind gefährliche Verzögerungen bei Noteinsätzen, wo es auf jede Sekunde ankommt und eine zusätzliche Gefährdung aller Beteiligten. „Wenn Rettungskräfte im Einsatz wertvolle Minuten verlieren, weil sie nicht passieren können, kann das schwerwiegende Konsequenzen haben. Außerdem müssen wir die Sicherheit unserer Kinder auf dem Schulweg gewährleisten zu sorgen“, sagte Bezirksstadträtin Dr. Saskia Ellenbeck.

Bei dem Rundgang in Tempelhof-Schöneberg griffen Amt und Feuerwehr auch durch: Drei falsch geparkte Autos mussten umgesetzt werden. Die Wagen standen verbotenerweise im Fünf-Meter-Bereich vor Kreuzungen oder gegenüber einer Baustelle mit mobiler Beschilderung. Und das kommt die Fahrer teuer zu stehen: 225 bis 565 Euro kostet sie das Abschleppen, plus Bußgeld.

Das Bezirksamt appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, sich an die geltenden Parkregelungen zu halten und spezielle Kreuzungsbereiche sowie Gehwege für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge freizulassen. Das Ordnungsamt werde im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen künftig verstärkte Kontrollen durchführen, hieß es.