Außerhalb Berlins haben viele Menschen Vorurteile und vorgefasste Meinungen über die Hauptstadt: ein Moloch, der im Dreck versinkt! Wer tatsächlich in Berlin wohnt, sieht das selbstverständlich klarer: Denn es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Kiezen. Deshalb haben wir nach Ihrer Meinung gefragt und tun dies weiterhin – denn die Abstimmung bleibt offen: Wo ist Berlin am saubersten, wo am dreckigsten?
Hunderte haben sich beteiligt und äußern ihre ungeschminkte Meinung. Hier das Zwischenergebnis (Stand 1. Oktober 2024, 10 Uhr), das auf den ersten Blick nicht überrascht, beim näheren Hinsehen dann aber nachdenklich macht. Beginnen wir mit Berlins saubersten Bezirken. Wir hatten der Übersicht halber eine Vorauswahl von Berliner Bezirken getroffen, die eher als gepflegt gelten – auch wenn es innerhalb von großen Verwaltungseinheiten wie Charlottenburg-Wilmersdorf erhebliche Unterschiede zwischen gepflegten Parks und Schmuddelecken gibt.
Jeder Dritte findet: Treptow-Köpenick ist am saubersten – aber DIESER West-Bezirk liegt vorne
Den traumhaften Park um das Schloss Charlottenburg und den Ortsteil Witzleben am Lietzensee hatten User offenbar nicht vor Augen, als sie den West-Bezirk bei der Umfrage nach Berlins saubersten Bezirk glatt durchfallen ließen. Treptow-Köpenick ist für jede Dritte und jeden Dritten am reinsten, aber noch mehr Teilnehmer der Umfrage finden: Steglitz-Zehlendorf sei Berlins sauberster Bezirk. Auch dort wissen Anwohnende von illegal abgestelltem Müll zu berichten, aber das Image des wohlhabenden Bezirks bleibt blitzblank.

Weniger strittig dürfte das Votum zu Berlins schmuddeligstem Bezirk sein: Alle Finger zeigen nach Neukölln. Das könnte wiederum einige Anwohnerinnen und Anwohner um Problemecken in Wedding (Bezirk Mitte) verwundern, oder Passanten, die sich zwischen Kottbusser Tor und Görlitzer Park zwischen Scherben, weggeworfenen Kippen und Snack-Verpackungen bewegen müssen.

Dennoch: Neukölln trifft das Negativ-Votum nicht zu Unrecht – dessen ist sich die Bezirksregierung mit Bürgermeister Martin Hikel (SPD) auch bewusst, der vor wenigen Wochen die Aktion „Null Müll Neukölln“ vorstellte. Wird die Initiative etwas zum Positiven wenden, oder wird sie von Touristen wie von einigen Problem-Anwohnern schlicht ignoriert? Wir bleiben dran und berichten über Neukölln und die Sorgen von Berlins weiteren Bezirken.
Was sagen Sie zum Thema Müll auf Berlins Straßen? Schicken Sie uns Ihre Meinung an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten! ■