Die Ostpro-Messe in Berlin-Karlshorst ist längst mehr als nur ein Geheimtipp für Fans von Ketwurst, Spreewaldgurken und DDR-Charme. Zweimal im Jahr verwandelt sich die Trabrennbahn in ein kleines Paradies für Ostalgiker, ehemalige „Ostkinder“ und Ostalgie-Schlemmer-Fans! Und an diesem Wochenende war richtig was los!
Schon beim Blick auf die Schlange vor dem Eingang wurde gestaunt: „Die war bis kurz vor Schließung über 200 Meter lang – und das an beiden Tagen!“, erzählt Messe-Chefin Ramona Oteiza. Um die 20 Prozent mehr Besucher als sonst, schätzt Oteiza – obwohl die Frühjahrsmesse erfahrungsgemäß eigentlich ruhiger ist als die im Herbst.
Ostpro-Aufschwung wegen Instagram-Video?
Doch diesmal war alles anders. Das Wetter spielte mit, die Sonne lachte – und die Leute gleich mit. Auch am Sonntag, im ungemütlichen Regen, standen die Besucher geduldig an, erzählt Oteiza. „Die Leute standen gerne und waren einfach nur fröhlich – das war Freude pur, obwohl sie so lange gewartet haben.“
Zwischen originalem Ost-Baumkuchen, handgemachter Ostalgie und natürlich der heiß begehrten Ketwurst wurde dann ausgelassen geschlemmt und geshoppt. „Beides war restlos ausverkauft! Die mussten nachts noch mal neue Ware holen“, so die Ostpro-Chefin.
Immer wieder wurde in der Vergangenheit gemunkelt, die Ostpro sei ein aussterbendes Relikt. Es ist kein Geheimnis, dass die Besucher der Ostpro zum älteren Klientel gehören. Die Befürchtung: Jüngere Leute können mit der Ostalgie vielleicht nicht so viel anfangen... Na, aber Fehlanzeige! „Am Sonntag waren richtig viele junge Leute da – und sogar Familien mit Kindern! Das gibt Hoffnung“, sagt Oteiza.

„Wir mussten die Halle sogar zweimal wegen Überfüllung schließen – sowas hatten wir lange nicht mehr!“ Kein Wunder also, dass die Veranstalter*innen schon voller Vorfreude auf den Herbst schauen – oder vielleicht sogar auf ein Sommer-Special. „Ich überlege jetzt schon an ein paar Projekten für den Sommer... mal sehen, was sich entwickelt.“
Das Messegeschäft sei zwar allgemein rückläufig, „aber nicht die Ostpro!“
Berliner Influencerin macht Ostpro hipp!
Der Grund, warum die Ostpro diesen Frühling extra gut lief, könnte einem Instagram-Video zu verdanken sein. Die Berliner Influencerin @betelsfoodfeast, mit 411.000 Followern, publizierte am Samstag nämlich ein Video, wo sie ihrer Community die Ostpro-Messe vorstellt und ein paar Empfehlungen mitschickte. „Diese Messe ist die wahrscheinlich krasseste Zeitreise, auf der ich jemals war“ fängt sie ihr kurzes Video auf Instagram ein. „Warum ihr hier unbedingt herkommen müsst, zeige ich euch hier!“ Das Ost-Eis, die Ketwurst, und viele weitere Produkte schafften es in ihre Empfehlungen. Hunderte Kommentare, weit über 20.000 Likes und über 1,1 Millionen Aufrufe … Na, was für ein Erfolg!
„Ich denke, der Besucherandrang hatte schon was mit dem Video zu tun“, sagt Ostpro-Chefin Ramona Oteiza und lacht. Nächstes Mal findet die Ostpro am 24-26. Oktober 2025 statt! ■