Berlin steht unter Schock! In Spandau hat am Donnerstag ein 13-jähriger Junge einen Mitschüler an einer Grundschule mit einem Messer niedergestochen und schwer verletzt. Der Täter ist weiter auf der Flucht. Das Opfer wurde im Krankenhaus notoperiert. Sein Zustand soll stabil sein. Doch die Frage bleibt: Warum kommt es immer wieder zu solch abscheulichen Taten?
In Berlin nehmen erschreckende Messerangriffe zu, die immer häufiger auch Kinder und Jugendliche betreffen. Vor allem an Schulen und in deren Umfeld entladen sich gewalttätige Auseinandersetzungen – und das immer öfter mit Messern als Tatwaffen. Die Täter? Sind oft selbst noch Kinder!
Erschreckende Messerangriffe in Berlin von Schülern
Ein Vorfall aus dem Juni 2024 in der „Grüner Campus Malchow“-Schule in Neu-Hohenschönhausen machte Schlagzeilen, als zwei Jugendliche, 16 und 18 Jahre alt, auf dem Schulgelände in Streit geraten. Inmitten des Tumults zog der 16-Jährige plötzlich ein Messer und stach auf seinen Mitschüler ein, verletzte ihn an Kopf und Arm.

Im September 2024 der nächste schockierenden Vorfall in Berlin: Ein 14-Jähriger griff im Streit mit einem 12-Jährigen zu einem Messer und stach dem Jüngeren in den Rücken. Beide Jungen trugen Messer bei sich und verletzten sich gegenseitig. Der Vorfall an der Wollankstraße in Gesundbrunnen war schon da kein Einzelfall. „Das Problem mit Messerangriffen unter Kindern ist längst kein isoliertes Phänomen mehr“, sagte ein Polizeisprecher damals.
Immer mehr Messerangriffe in Berlin durch Kinder und Jugendliche
Im Jahr 2023 nahm die Polizei insgesamt 140.620 Verdächtige in Bezug auf Straftaten unter die Lupe. Besonders auffällig: 18,2 Prozent dieser Tatverdächtigen waren noch keine 21 Jahre alt. Von den ermittelten Verdächtigen waren 5200 unter 14-jährige Kinder (193 mehr als 2022), 11.043 waren 14- bis unter 18-jährige Jugendliche (365 mehr als im Vorjahr) und 9604 zählten zu den 18- bis 21-jährigen Heranwachsenden (490 mehr als 2022). Die Zahl der Fälle von Jugendgruppengewalt stieg um 9,8 Prozent.

Und: Im Jahr 2024 wurden insgesamt 117 Kinder als Tatverdächtige in Messerangriffe verwickelt, im Jahr 2022 und 2023 waren es jeweils 142 Tatverdächtigen.
Experten fordern, dass besonders im Hinblick auf die zunehmende Jugendkriminalität und Messerangriffe, mehr auf präventive Maßnahmen geachtet werden muss. Die Einführung von Messerverbotszonen sowie Verschärfungen im Waffenrecht sind dabei nur einige der vorgeschlagenen Lösungen.