Fete, watt? Als die Fête de la Musique 1995 zum ersten Mal in Berlin gefeiert wurde, wussten viele damit noch nichts anzufangen. 30 Jahre später gehört der Konzerttag zum festen Kulturkalender – immer am Sommeranfang, immer am längsten Tag des Jahres, immer umsonst und oft draußen. Die ganze Berlin swingt und rockt mit, so wie man das aus der Fête-Geburtsstadt Paris kennt. 300 Bühnen sollen diesmal mit machen, es können aber auch ein paar mehr sein. Sicher ist: In diesem Jahr ist Pankow der Partnerbezirk. Aber gefeiert und musiziert wird am Sonnabend überall in der Stadt, erstmals auch im Märkischen Viertel in Reinickendorf.
Wann kann gefeiert werden? Für der 30. Fête sind die genehmigten „Öffnungszeiten" der Bühnen verlängert worden. Alle Bühnen haben die Möglichkeit, schon um 14 Uhr (statt bisher 16 Uhr) mit ihrem Programm zu beginnen. Und für Open-Air-Musikorte gibt es die Möglichkeit, nach Absprache mit den Behörden, ihre Bühnen sogar bis Mitternacht zu bespielen. Bislang war immer um 22 Uhr Zapfenstreich.
Was passiert in Pankow? Mit der legendären Bühne im Mauerpark verbinden viele Menschen ganz besondere Fête-Erlebnisse, sagen die Macher der Mega-Party. Auf der „French Night“ im Kesselhaus spielen seit vielen Jahren tolle Acts aus dem Mutterland der Fête, von denen manche heute große Stars sind.
124 Veranstaltungen im Partnerbezirk Pankow
Allein 124 Veranstaltungen stehen im diesjährigen Partner-Bezirk Pankow auf dem Programm. Von Konzerten im Evangelischen Gemeindehaus in Alt-Buch bis zum Watt, eine der letzten verbliebenen Kulturkneipen in Prenzlauer Berg, die gerade ums Überleben kämpft.
Im Mauerpark dürfte aber am meisten los sein. Und im und vor dem Zeiss-Großplanetarium wird gerappt und gerockt. Kiki und MC Fitti treten hier auf, aber auch der Montagschor.
Wo steigen die meisten Konzerte? In Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. In Mitte (195 Konzerte) steht sogar eine Bühne vor dem Roten Rathaus: Hier spielt unter anderem der R&B-Sänger Kingsley Q. Im Garten des Admiralspalastes gibt es ab 14 Uhr einen bunten Mix aus Brass, Elektronik, Folk, Funk, HipHop, House und Indie-Pop.
Für Friedrichshain-Kreuzberg listet die Fête de la Musique 191 Veranstaltungen auf. Von der „Fête de la Moritzplatz“ im Aufbau-Haus mit Elektronik von Carlo Karacho, Loves Kills und DJ Zurückbleiben bitte bis zu DJ-Sets im Neulant van Exel in Kreuzberg.

Was ist neu? Erstmals bekommt auch das Märkische Viertel in Reinickendorf eine eigene Bühne. Ab 14 Uhr geht es hier los. Mit Dancers Fourteen LineDance, mit iranischem Folk und Jazz aus Burkia Faso. Und die mobile Mitmachküche des Projekts „Gemeinsam besser essen“ des Stadtteilzentrums sorgt für die Verpflegung.
Auch die Berliner Philharmoniker sind mit dabei
Was ist das Klassik-Highlight? Sicher das Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Gustavo Dudame. Das wird aus dem Großen Saal der Philharmonie auf den Johanna-und-Eduard-Arnhold-Platz/Matthäikirchplatz am Kulturforum übertragen. Mit Musik von Beethoven und Tschaikowsky. Schon ab 18 Uhr geht es los, mit einem Überraschungsvorprogramm mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker.
Aber es gibt noch viel mehr Klassik: „Wir können auch anders“ heißt zum Beispiel ein unterhaltsames Orchesterprogramm der Freien Jugendorchesterschule Berlin in der neuen Bühne Friedrichshain.
Hier gibt es den Überblick über alle Konzerte, von Blues bis R&B – direkt auf der Internetseite der Fête de la Musique.