Baden verboten? Von wegen! Hunderte Berliner sprangen in die grün schimmernde Spree. Die Sonne spiegelt sich im Wasser, so auch der Dom und Fernseturm. Hier am Schinkelplatz in Berlin-Mitte bei der Museumsinsel wird gegen das Badeverbod in der Spree angeschwommen.
Berlin heute mal glücklich – Spreebaden als Protest und Sommervergnügen
Dann ertönt der Startschuss und die lange Schlange knapp bekleideter Badebegeisterter setzt sich in Bewegung Richtung Treppe. Ein Plumps folgt dem nächsten, während aus den Lautsprechern sommerliche Klassiker klingen. Während die einen gemächlich zum Steg auf der gegenüberliegenden Seite hinüberschwimmen, klettern andere triefend nass wieder ans Ufer bei der Treppe. Unter ihnen Robert Neja (56), Geografie- und Sportlehrer aus Steglitz-Zehlendorf. Er trägt eine farbenfrohe Mütze. „Ich dachte, die passt heute gut“, sagt er. „Es geht darum, dass wir in der Innenstadt mehrere Möglichkeiten bekommen, hier baden zu gehen.“ Das Wasser sei angenehm und warm gewesen, meint er. „Ich dachte, es riecht vielleicht ein bisschen, aber gar nicht. Es ist überhaupt nicht eklig, wenn es so ist wie die Behörden sagen. Ein paar Pflänzchen gibt es, aber das gehört in der Natur dazu.“ Robert hat schon beim letzten Mal von der Mitschwimm-Demo gehört, diesmal wollte er sie nicht verpassen.

Robert Neja (56), Geografie- und Sportlehrer aus Steglitz-Zehlendorf, genießt das warme Spreewasser: „Gar nicht eklig – nur ein paar Pflänzchen, das gehört dazu. Ich könnte mir gut vorstellen, hier öfter zu baden.“Veronika Hohenstein

Mit einer bunten Mitschwimm-Demo im Spreekanal protestiert die Initiative Flussbad Berlin am Schinkelplatz gegen das seit 100 Jahren geltende Badeverbot in der Innenstadt. Dieser Mann war einer der Ersten, die ins Spreewasser plumpsten!Veronika Hohenstein

Ein Teilnehmer der Demo stößt sich vom Geländer ab, und hüpft als einer der Ersten in die Spree!Veronika Hohenstein

Zwischen den Badenden setzten bunte Badekappen und aufblasbare Schwimmhilfen farbige Akzente. Es wurde viel gelacht!Veronika Hohenstein

Glitzernde Schuppen im Spreewasser. Eine Meerjungfrau ist auch unter den Demonstrierenden!Veronika Hohenstein

Hunderte drängen sich entlang der Spree. Keiner will verpassen, wie sich das Wasser mitten in Berlin in eine Bühne für Protest und Spektakel verwandelt.Veronika Hohenstein

Hunderte Menschen stiegen ins Wasser und ließen vor der Kulisse des Berliner Doms die Spree.Veronika Hohenstein

Der Geografie- und Sportlehrer Robert Neja (56) aus Steglitz-Zehlendorf (mit bunter Mütze) genießt das warme Spreewasser: „Es ist gar nicht eklig, nur ein paar Pflänzchen, das gehört dazu. Ich könnte mir gut vorstellen, hier öfter zu baden.“Veronika Hohenstein

Mit Gelächter und Spritzwasser springen die Teilnehmer der Mitschwimm-Demo vom Steg ins warme Spreewasser.Veronika Hohenstein

Die Aktion fordert die Aufhebung des über 100 Jahre alten Badeverbots in der Spree.Veronika Hohenstein

Initiatoren der Demo wollen zentrale Badestellen in der Innenstadt schaffen.Veronika Hohenstein

Hunderte Schaulustige drängen sich am Ufer, um das Spektakel nicht zu verpassen.Veronika Hohenstein

Für einen Nachmittag wird das Herz der Hauptstadt zum Freibad.Veronika Hohenstein

Berlin zeigt sich von seiner glücklichen Seite. Mit einer bunten Mitschwimm-Demo im Spreekanal protestiert die Initiative Flussbad Berlin am Schinkelplatz gegen das seit 100 Jahren geltende Badeverbot in der Innenstadt. In der Vergangenheit wurde nur bei Demos und Sportveranstaltungen in der Spree geschwommen.Veronika Hohenstein

Die Initiative Fluss Bad Berlin veranstaltete am Schinkelplatz eine mit-Schwimm-Demonstration unter dem Motto Badeverbot wegschwimmen.Veronika Hohenstein

Ein schwedisches Sprichwort besagt: Niemand bereut ein Bad, und an diesem Sommertag in Berlin ist die Freude förmlich ansteckend.Veronika Hohenstein

„Das alte Mantra, dass man das Baden wegen der unsicheren Wasserqualität pauschal verbieten müsse, ist überholt“, meint der Verein Fluss Bad Berlin.Veronika Hohenstein

Hund Bowie will mitschwimmen. Der Vierbeiner schaut neugierig aufs Wasser. Vielleicht, hofft er, lässt die Politik jetzt endlich nach, das meint Herrchen Uwe Matthes aus Schöneberg.Veronika Hohenstein

Eva-Maria Lutz (59) aus Steglitz gekleidet in aufgeblasenen Einmalhandschuhe mit der Aufschrift „Badeverbot wegschwimmen!“. Seit zehn Jahren bei Fluss Bad Berlin schwimmt sie für das Nutzen innerstädtische Gewässer.Veronika Hohenstein
Etwas weiter vorne steht Uwe Matthes, 64, aus Schöneberg, mit Hund Bowie an der Leine. „Heute passt einfach alles, so viele Leute, so gute Stimmung“, sagt er. Ins Wasser darf er wegen des Hundes nicht, aber seine Unterstützung ist klar: „Vielleicht lässt die Politik jetzt endlich nach. Dieses Hin und Her gibt es schon, seit ich in Berlin wohne, also über 40 Jahre.“ Er fügt hinzu: „Das Planschen halbnackter Menschen vor dem Schloss passt manchen Konservativen einfach nicht ins Bild. Ich finde, es ist großartig.“ Er meint, es passe hier gut ins Stadtbild.
Demonstranten schwimmen gegen das Badeverbot in der Spree an
Eva-Maria Lutz, 59, aus Steglitz fällt ins Auge, da sie ein ungewöhnliches Accessoire um den Hals trägt. Es sind aufgeblasene Einmalhandschuhe mit der Aufschrift „Badeverbot wegschwimmen!“. Seit zehn Jahren ist sie Mitglied bei Fluss Bad Berlin. „Ich schwimme so gerne.“ Berlin-Mitte ist oft wie ausgestorben, meint sie. „Hier wohnt ja kaum jemand. Die brauchen doch ein bisschen Leben, ein bisschen Leute“, sagt sie lachend. Ist es ekelig in der Spree zu baden? „Keineswegs! Die prüfen ja die Wasserqualität.“
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