Der Traum vieler Fans von Harald Juhnke rückt in greifbare Nähe: Der Entertainer-Legende soll jetzt endlich ein eigener Platz gewidmet werden – und zwar dort, wo sein Herz schlug, am Kurfürstendamm. Zum 20. Todestag des gebürtigen Berliners hatte es noch nicht geklappt. Doch jetzt gibt es endlich einen Termin. Ob der zu halten ist, ist allerdings fraglich.
Die Fläche, auf der der künftige Harald-Juhnke-Platz in Berlin entstehen soll, steht mittlerweile genau fest: Es handelt sich um ein knapp 470 Quadratmeter großes Areal an der prominenten Kreuzung Kurfürstendamm, Grolmanstraße und Uhlandstraße. Genau hier soll schon bald ein offizielles Straßenschild an den unvergessenen Schauspieler, Entertainer und Berliner mit Herz und Schnauze erinnern. Das bestätigte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf dem Berliner KURIER. „Die Umbenennung kann zum 1. September stattfinden“, sagte eine Sprecherin. „Voraussetzung dafür ist: Es gibt keine Widersprüche.“ Und die können natürlich kommen.

Der frühere Juhnke-Manager Peter Wolf kann ein Lied davon singen. Er ist der Initiator des Platzes und musste sich jahrelang von Bezirksverordneten der Linken und Grünen anhören, eine Umbenennung sei nur dann sinnvoll, wenn es sich um Frauen oder Widerstandskampfer handelt, die man damit ehren könne.
Wolf sagte dem KURIER, er verhandele gerade mit dem Bezirk über einen endgültigen Umbenennungstermin. Ob der 1. September zu halten ist, sei aber unklar.

Ein wichtiger Meilenstein ist trotzdem erreicht: Die geplante Teil-Umbenennung des Platzes wurde im Amtsblatt für Berlin veröffentlicht – ein formeller Akt, der die Grundlage für den nächsten Schritt bildet. Sollte bis zum 1. September – also drei Monate nach Veröffentlichung im Amtsblatt – kein Einspruch eingehen, wird die Umbenennung rechtskräftig. Dann darf auch endlich das bereits angefertigte Straßenschild enthüllt werden. Die FDP-Fraktion im Bezirksparlament hat es vorsorglich schon produzieren lassen.
Harald-Juhnke-Platz mehrheitlich beschlossen
Die politische Rückendeckung für das Vorhaben ist inzwischen mehrheitlich da: Bereits im März hatte die Bezirksverordnetenversammlung dem Antrag zugestimmt. Der offizielle Beschluss durch das Bezirksamt folgte am 1. April – dem Tag, an dem sich Juhnkes Tod zum 20. Mal jährte.

Harald Juhnke war mehr als ein begnadeter Schauspieler und Entertainer – er war ein Berliner Original, das mit Witz, Charme und einer großen Portion Herz Generationen prägte. 1929 in der Städtischen Frauenklinik Charlottenburg geboren, begann seine Karriere schon früh. Über fast fünf Jahrzehnte hinweg war er eine feste Größe im deutschen Fernsehen, auf der Theaterbühne und in den Köpfen der Zuschauer. Besonders eng verbunden war er mit der Theaterszene im Westen Berlins, wo er wie kaum ein anderer für das Lebensgefühl dieser Stadt stand.
Ein Platz für Juhnke ist also mehr als nur ein Straßenschild. Es ist ein spätes, aber herzliches Denkmal für einen Mann, der das Berliner Nachkriegsleben wie kein zweiter verkörperte. Und vielleicht sagt ja schon am 1. September ganz Berlin: „Harald, dit is für dich!“
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