Prenzlauer Berg

Aus Angst vor Asbest? Schule sagt Sportfest am Jahnstadion ab

Schon seit April liegt der giftige Asbest-Schutt am Jahnsportpark. Anwohner sind in Sorge. Jetzt wurde ein Fest mit Grundschülern abgesagt.

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Beim Abriss des Jahnstadion wurde krebserregender Asbest entdeckt.
Beim Abriss des Jahnstadion wurde krebserregender Asbest entdeckt.Matthias Koch/imago

Seit Wochen liegen abgedeckte Schutthaufen vor dem Jahnstadion, die Anwohner in Sorge versetzen. Auf dem Gelände waren Asbest-Reste entdeckt worden, die giftigen Rückstände lagern in dem Bauschutt. Das war offenbar mit ein Grund für eine Grundschule, ihr  Sportfest im Sportpark abzusagen.

Eigentlich hätte am heutigen Mittwoch das Sportfest der Thomas-Mann-Grundschule in Prenzlauer Berg stattfinden sollen, doch die Schüler müssen darauf verzichten. Leider könne das Fest nicht stattfinden, hieß es von der Schulleitung in einer Mitteilung an die Eltern. „Nach intensiven Beratungen und unter Berücksichtigung mehrerer Faktoren haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen.“ Statt Fest haben die Schüler nun regulären Unterricht.

Ungeklärte Fragen der Sicherung des Asbests

Als Gründe für die Absage wurden der Mangel an Personal genannt sowie die schlechten Wetteraussichten. Und, wie der Tagesspiegel am Montag erfuhr, „ungeklärte Fragen der Sicherung von Asbest im angrenzenden Stadion“.

Tags darauf hieß es von der Schulleitung gegenüber der Zeitung, die ungeklärten Fragen zu der Asbest-Lagerung hätten „nur eine untergeordnete Rolle gespielt“. Von der Senatsverwaltung hätte es ein Okay zur Nutzung des Geländes gegeben.

Eingang der Thomas-Mann-Grundschule in Penzlauer Berg.
Eingang der Thomas-Mann-Grundschule in Penzlauer Berg.Seeliger/imago

Allerdings berichtete der Schulleiter dem Tagesspiegel auch von besorgten Eltern, die ausführlich ihre Bedenken geäußert hätten, die ernst genommen worden seien und „Teil der Entscheidungsfindung“ gewesen seien.

Unklar, wann der giftige Bauschutt entsorgt wird

Die Reste von krebserregendem Asbest, die beim Rückbau der maroden Haupttribüne des ehemaligen Jahnstadions zutage kamen, verunsichern viele Anwohner. Es gibt Unverständnis, warum der problematische Müll nicht entsorgt wird. Der Asbest-Fund war bereits im April gemeldet worden, der giftige Bauschutt wurde mit Planen abgedeckt und sollte zeitnah abtransportiert zu werden.

Doch diese Pläne sind ins Stocken geraten. Wie der KURIER bereits berichtet, ist es der Senatsverwaltung noch nicht gelungen, eine Zuweisung zu einer geeigneten Deponie zu bekommen. Und so bleibt der Asbest-verseuchte Schutt erst mal liegen.