Dienst während Stromausfall

„Acht Brötchen für zehn Feuerwehrmänner – das geht gar nicht!“

Sie waren in Dauerbereitschaft nach dem Brandanschlag auf die Strommasten in Treptow-Köpenick. Nun beklagt sich eine Feuerwehrmann über die mangelnde Versorgung beim Einsatz.

Teilen

Es war zwar nur ein kleines Frühstück, aber das war eindeutig zu wenig für zehn Feuerwehrmänner: Acht Brötchen, die mit acht kleinen Hotel-Packungen Nutella, sieben Mal Marmelade und fünf Mal Honigen geliefert wurden. Doch was sich in einer Berliner Feuerwache als morgendliche Mahlzeit angeboten wurde, hatte weniger mit einer üppigen Verpflegung zu tun, sondern sorgte für Wut und Unverständnis unter Einsatzkräften. Denn die acht Brötchen waren offenbar alles, was den Feuerwehrleuten an diesem Einsatztag geliefert wurde.

Essen sollte um 6 Uhr kommen – geliefert wurde erst um 12 Uhr

Der Vorfall ereignete sich nach dem Brandanschlag auf zwei Strommasten im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Anfangs saßen 43.000 Haushalte und 7.000 Firmen ohne Strom da, die Reparaturen an den beschädigten Leitungen sollten bis Donnerstagabend abgeschlossen sein. Der Einsatz lief rund um die Uhr, und viele Feuerwehrleute standen in Bereitschaft. Doch statt einer ordentlichen Mahlzeit erhielten sie – so das anonym bleibende Mitglied der Feuerwehr – lediglich acht Brötchen, die sich die Männer aufteilen sollten.

„Acht Brötchen für zehn Leute, das ist einfach eine Frechheit!“, empört sich der 37-jährige Feuerwehrmann, der schon mehr als zwölf Jahre bei der Feuerwehr tätig ist – allerdings nicht hauptberuflich, sondern als Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr. „Wir sind alle freiwillig bei der Feuerwehr, wir müssen die Einsätze mit unseren Arbeitgebern hinbekommen und haben echt Stress – und das ist dann der Dank.“ Während seiner 16-stündigen Bereitschaft auf der Feuerwache sollte das Essen eigentlich um 6 Uhr bereitstehen – wurde aber erst um 12 Uhr geliefert.

Einsatzkräfte beim Stromausfall: Stimmung auf dem Nullpunkt

„Ich bin Feuerwehrmann mit Leib und Seele, aber das mit den Brötchen hat mich dann doch geärgert. Deshalb darf das auch mal die Öffentlichkeit erfahren.“ Den Freiwilligen Feuerwehrmännern wurde das Frühstück – bestehend aus den acht Brötchen – angeblich von der Berufsfeuerwehr zugestellt. Doch als sie es schließlich erhielten, war die Stimmung auf der Wache auf dem Nullpunkt: „Wir waren echt wütend und haben uns gefragt: Ist das euer Ernst?“

Ein „normales“ Frühstück bei solchen Einsätzen würde deutlich mehr umfassen, betont der Feuerwehrmann. Bei anderen Brandeinsätzen, so erklärt er, gab es oft eine ganze Dose Suppe und Brötchen dazu. „Wie sollen wir zwölf Stunden Bereitschaft schieben und dann im Ernstfall voll einsatzfähig sein, wenn wir mit nicht mal einem Brötchen pro Mann abgespeist werden?“, fragt er. „So geht das einfach nicht!“

Im Vergleich zu anderen Einsätzen, wie etwa dem Hochwassereinsatz 2013 an der Elbe, sei die Verpflegung damals weitaus besser gewesen. Und was haben sie nun gemacht, nach den acht Brötchen für zehn Leute? „Dann haben wir uns selbst versorgt“, sagt der Feuerwehrmann trocken.

Die Senatsinnenverwaltung ließ am Donnerstag verlauten, dass sie sich zu dem Vorfall nicht äußern könne und verwies auf die Pressestelle der Feuerwehr. Diese erklärte, dass die Anfrage erst nach Klärung durch die zuständigen Stellen beantwortet werden könne.